Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Unternehmeredition 5/2015 - Digitalisierung als Chefsache

Industrie 4.0: Ein umfassender Change-Prozess

| Unternehmeredition Personal, Strategie 201562 Fokus Industrie 4.0 Digitale Transformation – entscheidender Erfolgsfaktor „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist“ – sehr lange beschrieb das Zitat von Henry Ford treffend auch die Situation deutscher Unternehmer. Heute ist sein Leitsatz jedoch überholt. Sich Veränderungen zu verweigern, bedeutet nicht Stillstand, sondern Untergang. VON MARCUS GERBERSHAGEN M oderne Technologieunterneh- men wie Nokia oder Motorola galten lange als Gewinner in ih- rer Branche, ja sogar als Vorbilder im internationalen Wettbewerb. Wer hätte gedacht, dass Apple den Handymarkt mit dem Smartphone, dem iPhone neu definiert. Die Realität holte die ehemali- gen Marktführer schnell ein. Wie so vie- le andere große Marken gehören sie zu den Verlierern der Digitalisierung. Den- ken Sie an die Hersteller von Plattenspie- lern und Vinylplatten, Musikkassetten, analogen Telefonen, Taschenrechnern, Schreibmaschinen. Als Anfang der 90er das Internet Deutschland langsam er- oberte, galt zunächst der olympische Gedanke. Es hieß „dabei sein ist alles“. Marketingbudgets wurden verlagert, um sich einen Platz im World Wide Web zu sichern. Hier konnte jeder im Rah- men seiner Möglichkeiten partizipieren. Wenn diese Situation noch immer den aktuellen Stand der Digitalisie- rung Ihres Unternehmens beschreibt, dann halten Sie es wie Henry Ford. Der olympische Gedanke allein reicht nicht mehr, die digitale Transformation läuft nicht „mal so nebenbei“. Die richtige Strategie und konsequente Umsetzung sind für den Erfolg jedes Unterneh- mens eine Grundvoraussetzung. Auch in Ihrem Kunden- und Lieferan- tenumfeld wird es Gewinner und Verlie- rer der digitalen Transformation geben. Damit stellt sich für jedes Unterneh- men die Frage, welche Kunden, Liefe- ranten und Vertriebsketten mittel- und langfristig noch zur Verfügung stehen werden. Und umgekehrt – welche An- forderungen werden die verbliebenen, dann erfolgreichen Geschäftspartner an das eigene Unternehmen haben? Es ist an der Zeit, an der Digitalisierung teilzunehmen. Auch wer heute noch sorglos auf sein bewährtes und gutes Geschäftsmodell vertrauen kann, wird nicht darum herumkommen, Prozesse und Organisation den digitalen Anfor- derungen anzupassen, um dem Wettbe- werb eine Spur vorauszubleiben. Nicht auf Knopfdruck Das Wichtigste als Erstes: Es gibt kei- ne Standardlösungen. Digitale Trans- formation ist ein komplexes Thema. Jede Lösung muss individuell entwi- ckelt und eingeführt werden. Es ist ein unternehmensweites, umfassendes Projekt, das eine präzise Standortbe- stimmung mit genauer Analyse und entsprechenden Tools voraussetzt. Die gute Nachricht: Die hohe Komplexität lässt sich in Einzelprojekte aufteilen, von denen viele schnelle Ergebnisse zeigen. Solche Quick Wins halten auch die Motivation im Team hoch. Denn bei aller Technologie darf die menschliche Seite dieser Veränderungsprozesse nicht vergessen werden. Spielregeln der digitalen Welt Kennen Sie den Wettbewerb und sehen Sie Ihre Möglichkeiten? Zu Projektbe- ginn ist die Standortbestimmung ein maßgebliches Instrument, um später Veränderungen dokumentieren zu können. Wesentlich sind die Analy- se der Technologien, die Analyse von Marketing und Sales (Social Media und E-Commerce), der Geschäftsprozesse, Supply Chain Readiness, Finanzen und Verwaltung, Smart Factory, Aufbau- und Ablauforganisation sowie Kunden und Lieferanten. Lassen Sie Experten – anhand von vorher festgelegten Key Performance Indicators, kurz KPIs, – Ihren heutigen Standort bestimmen. Daneben erfolgt eine Benchmark gegen den Wettbe- werb, die Branche und den Gesamt- markt. Dieser Prozess erfordert das Zusammenwirken neuer externer und erfahrener interner Ressourcen. Emp- fehlenswert ist der Aufbau einer virtu- ZUR PERSON Marcus Gerbershagen ist Partner der EIM Executive Interim Management GmbH. Zu seinen fachlichen Schwer- punkten gehören Krisenmanagement, Restrukturierung, Vertriebsperfor- mance, Management von Großprojek- ten sowie Change Management und die digitale Transformation. www.eim.com

Seitenübersicht