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Unternehmeredition 5/2015

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71Personal, Strategie 2015 Unternehmeredition | Fallstudie „Sinn und Balance sind unseren Mitarbeitern wichtiger als Gehalt“ Interview mit Heiner Scholz, Geschäftsführender Gesellschafter der Dexina GmbH Unternehmeredition: Wie muss man sich die Arbeitswelt bei der Dexina in Böblingen vorstellen? Scholz:Wer bei uns hereinkommt, der sieht vielleicht Kinder her- umlaufen. Menschen sitzen auf der Treppe und diskutieren. In der Küche wird am Herd gekocht. Mitarbeiter schreiben ihre Gedan- ken an die Wände. Wer weiter- geht, sieht Rückzugsorte, sieht Menschen auf der Dachterrasse in einem Strandkorb mit dem Laptop arbeiten. Verdienen die Mitarbeiter auch in der neuen Arbeitswelt das Branchenübliche? Wir bezahlen zwar über Tarif, aber als mittelständisches Unternehmen na- türlich nicht so viel wie etwa McKinsey. Darauf kommt es den Mitarbeitern aber nicht an. Sinn und Balance sind ihnen wichtiger als das Gehalt. Keiner kommt, weil er Karriere machen will. Das Grundmotiv ist nicht Geld, son- dern Verwirklichung und dabei zu sein, etwas Besonderes und Sinnvolles zu erschaffen. Was passiert, wenn ein Mitarbeiter das in ihn gesteckte Vertrauen missbraucht? Mir fällt niemand ein, der das Vertrauen missbraucht. Sollte so ein Fall einmal vorkommen, wird sich das Problem sehr schnell unter den Kollegen regeln. Wie lösen Sie Konflikte? In einem hierarchischen Modell muss die Führungskraft Konflikte lösen. Bei uns sorgt der Raum, unser Umfeld, dafür, dass Konflikte gelöst werden. Vielen Dank für das Gespräch. Heiner Scholz le zwei Prozent, 28 Prozent weniger als früher. Im Bundesdurchschnitt liegt er nahe sechs Prozent. Nicht alle Mitarbeiter haben den Schwenk von einem Beratungsunter- nehmen mitgemacht, das seriös und professionell daherkommt und dessen Mitarbeiter im dunklen Anzug oder Kostüm erscheinen, zu einem Dienst- leister, der viel Wert auf Emotionalität legt. „Als wir anders wurden, haben sich viele Mitarbeiter gegen die Dexina entschieden, andere haben sich gera- de deshalb für uns entschieden“, sagt Scholz. Die MBG ist einer der wesentlichen Finanzierer der „neuen Dexina“ gewe- sen. „Ein solides und nachvollziehba- res Geschäftsmodell und eine dahin- terstehende solide Geschäftsführung sind uns wichtige Kriterien, wenn wir uns mit mezzaninem Kapital in Form einer Stillen Beteiligung engagieren. Dexina entsprach diesen Kriterien voll und ganz“, sagt Geschäftsführer Guy Selbherr. Die öffentlich geförderte Beteiligungsgesellschaft stellt bran- chenunabhängig Unternehmen bis zu zehn Jahren Beträge zwischen einer und 2,5 Mio. Euro zur Verfügung. Be- teiligungskapital in Form von Stillen Beteiligungen. Die haben den Vorteil, quasi Eigenkapital zu sein, ohne dass damit Stimmrechte verbunden sind. „Die Dexina war zum Zeitpunkt der Beteiligung in einer Wachstumsphase. Es ging seinerzeit um neue Räumlich- keiten, die Umsetzung der eigenen Fir- menphilosophie und die Etablierung ei- nes neuen Geschäftsmodells daraus.“ Selbherr kann sich gut vorstellen, dass das alternative Arbeitskonzept bei der Dexina auch gut in andere, schon etab- lierte Unternehmen passen könnte. ■ redaktion@unternehmeredition.de Start-up-Atmosphäre: Auch andere Unternehmen wollen von Dexina lernen.

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