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Unternehmeredition 5/2015

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45Personal, Strategie 2015 Unternehmeredition | Expertenumfrage Personal Der Mindestlohn bedingt ein Umdenken in der Auswahl von Arbeitskräften. HARALD SMOLAK HR-Director, Atreus GmbH Für unser Unterneh- men ist der Mindest- lohn weder Fluch noch eine positive Entwicklung. DIRK KLÄDTKE Geschäftsführer und Inhaber, Klädtke Metallverarbeitung GmbH Martina Szautner Erfahrene Mitarbeiter sind für jeden Betrieb wertvoll, ein früheres Ausschei- den lässt sich meist nicht so leicht kom- pensieren. Das gilt auch für Dachser mit seiner relativ jungen Altersstruktur und einer Ausbildungsquote von zehn Pro- zent. Vor dem Hintergrund der Rente mit 63 werden Konzepte rund um die betriebliche Gesundheitsvorsorge an Bedeutung zunehmen. Harald Smolak Ich sehe darin die Chance, jungen Ta- lenten in Unternehmen die Möglichkeit zu bieten, verantwortliche Positionen früher anzutreten. Know-how-Träger, die ihre Kompetenz weiterhin am Markt einbringen wollen, bietet Inte- rim Management eine interessante Möglichkeit, Projekte für Unternehmen auf Zeit zu übernehmen. Dieser Markt wächst um zehn Prozent pro Jahr. Ver- stärkt wird der Trend angesichts des projektspezifischen Arbeitens durch die Digitalisierung. Dr. Klaus Eierhoff Sie wird den Fachkräftemangel noch verstärken, denn sie entzieht dem Ar- beitsmarkt qualifizierte Arbeitskräfte. Bei körperlich anspruchsvollen Be- rufen wird die Rente mit 63 am ehes- ten den Fachkräftemangel verstärken. Sie bietet aber auch Chancen: Ältere Arbeitnehmer, die nach ihrem 63. Le- bensjahr arbeiten wollen – vielleicht aber nicht mehr Vollzeit – können dem Arbeitsmarkt erhalten bleiben. Die Zeitarbeitsbranche ist prädestiniert, dies zu managen. Dirk Klädtke Aufgrund unseres recht jungen Teams sind die Auswirkungen auf unser Un- ternehmen recht gering. Trotzdem ver- lieren auch wir erfahrene Mitarbeiter zeitiger als geplant. Entsprechende Nachfolger zeitnah zu finden, ist durch den bestehenden Fachkräftemangel sehr schwierig. Leider ist die Verläss- lichkeit der von der Politik vorgege- benen Richtung seit Längerem nicht mehr gegeben, so ist es schwierig, sich darauf einzustellen. Während zuerst das Thema Rente mit 67 umgesetzt werden soll, kommt kurze Zeit später die Rente mit 63. Ist der Mindestlohn tatsächlich ein Fluch für Mittelständler? Martina Szautner Der Mittelstand ist auf gut ausgebilde- te, motivierte Arbeitskräfte angewie- sen und zahlt in der Regel faire Löhne und Gehälter. Von daher wirkt sich der Mindestlohn in vielen Fällen nicht pri- mär auf die Lohnkosten aus. Es ist viel- mehr der dadurch entstehende admi- nistrative Mehraufwand, der bewältigt werden muss und zum Teil beträchtli- che Kosten verursacht. Harald Smolak Zumindest bedingt der Mindestlohn ein Umdenken in der Auswahl von Arbeitskräften – und auch in der Ge- staltung der Arbeitsprozesse. Damit steigt der Anspruch an einen geziel- ten Einsatz der Ressourcen und eine umfassende Einarbeitung der Mit- arbeiter, um bei höheren Kosten die Arbeitsleistung zu steigern. Aus HR- Sicht könnte man auch behaupten: Der Mindestlohn ist ein Segen – denn er sorgt auf lange Sicht für effektive- res und effizienteres Arbeiten. Dr. Klaus Eierhoff Da in vielen Regionen Deutschlands Fachkräftemangel herrscht, kann man nicht von einem Fluch für den Mittelstand sprechen. Aufgrund des knappen Angebots von qualifizierten Mitarbeitern mussten Arbeitgeber schon zuvor mehr zahlen. Natürlich hat sich in einigen Regionen und Branchen die Arbeit verteuert. Dies sind aber eher Ausnahmen. Dirk Klädtke Für unser Unternehmen ist das weder Fluch noch eine positive Entwicklung. Es hat schlicht kaum Auswirkungen. Ein wenig mehr Statistik – die sich aber mit der vorhandenen IT problem- los abbilden lässt. Inhaltlich wird die- se Entwicklung jedoch dazu führen, dass besonders unqualifizierte oder weniger leistungsfähige Menschen noch größere Schwierigkeiten bekom- men werden, eine dauerhafte Beschäf- tigung zu bekommen. ■

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