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Unternehmeredition 5/2015 - Fehlerkultur

Warum sie wichtig ist

| Unternehmeredition Personal, Strategie 201546 Strategie Größter Fehler: Keine Fehler D ie Gründe für den zurückhal- tenden Umgang mit Fehlern im Berufsleben sind vielfältig. Zum einen sind es Hemmungen, einen Kol- legen oder – noch schlimmer – den Vorgesetzten vermeintlich bloßzu- stellen, sobald man auf dessen Fehler aufmerksam macht. Zum anderen ist es tatsächlich oft Angst: Vor arbeits- rechtlichen Konsequenzen wie einer Abmahnung, vor finanziellen Konse- quenzen wie dem Verlust einer Prämie und nicht zuletzt vor sozialen Konse- quenzen wie Ärger mit dem Vorgesetz- ten oder Spott der Kollegen. Die Basis dieser verbreiteten Hal- tung gegenüber Fehlern liegt für ge- wöhnlich in der Kindheit. Eltern loben ihre Kinder, wenn sie etwas richtig ge- macht haben und kritisieren oder be- strafen Fehler – auch solche, die nicht beabsichtigt waren. Ganz ähnlich setzt sich das in der Schule fort. Bei der Korrektur einer Klassenarbeit zählen Lehrer die Fehlerpunkte und benoten entsprechend negativ. Versehen oder Absicht? Auch im Berufsleben wiederholt sich dieses Muster: Fehler sind ein unange- nehmes Thema. Wir kehren sie unter den Teppich oder versuchen, schnellst- möglich einen Schuldigen ausfindig zu machen. Die Auswirkungen bestimm- ter Reaktionen auf Fehler sind dabei nicht zu unterschätzen. Reagieren Vor- gesetzte aufbrausend oder anklagend, fühlen sich Mitarbeiter meist beson- ders verunsichert und gestresst. Dies führt dann oft zu noch mehr Fehlern. Vorwürfe und Unterstellungen lösen das Problem nicht. Bevor wir einen Fehler vorschnell verurteilen, sollten wir feststellen, ob es sich lediglich um ein Versehen oder um absichtliches Tun oder Unterlassen handelt. Denn Fehler können jedem passieren. Vor allem in Situationen, in denen viele Menschen zusammenar- beiten – wie es in den meisten Unter- nehmen der Fall ist –, liegt der Fehler oft nicht bei einer einzelnen Person. Es handelt sich vielmehr um eine Fehler- verkettung. Hier gilt es, die Ursache zu identifizieren, nicht „den Schuldigen“. Wir alle machen Fehler – kleine und große. Darüber gesprochen wird in deutschen Unternehmen jedoch ebenso ungern wie über den letzten Gehaltsscheck. Dabei sind eine offene Fehlerkultur und der Unternehmenserfolg eng miteinander verknüpft. VON SOPHIA VON RUNDSTEDT Richtiger Umgang mit Fehlern Das Ziel sollte in erster Linie immer die Verbesserung der Situation sein. Vorge- setzte und Mitarbeiter sollten sich ge- meinsam folgende Fragen stellen: „Wie bekommen wir das gemeinsam wieder hin?“ und „Wie können wir verhindern, dass der Fehler noch einmal passiert? Was lernen wir daraus?“ Damit Fehler zeitnah behoben werden können, ist es wichtig, dass sie zuverlässig gemeldet ZUR PERSON Sophia von Rundstedt ist CEO und allei- nige Geschäftsführerin der Düsseldorfer Talent- und Karriereberatung von Rund- stedt. Vor der Übernahme des Familien- unternehmens von ihrem Vater Eberhard von Rundstedt war die Volljuristin bereits mehrere Jahre im Unternehmen tätig, unter anderem als Leiterin der Frankfur- ter Niederlassung. www.rundstedt.de Damit Fehler zeitnah behoben werden können, ist es wichtig, dass sie zuver- lässig gemeldet werden.

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