Privatvermögen und Family Office: Nach der unternehmerischen Phase

Das Engagement des Familienunternehmers ist während seiner gesamten unternehmerischen Schaffensphase in höchstem Maße dem Aufbau, der Weiterentwicklung und dem Erhalt des eigenen Unternehmens gewidmet und somit der Lebensgrundlage der eigenen Familie und derjenigen der Mitarbeiter.

Nicht selten beschränkt sich der Unternehmer bei der Früchteziehung aus dem Unternehmen auf die Gewährung eines angemessenen Geschäftsführergehaltes und vielleicht noch einer Tantieme, um die eigene Lebensführung zu finanzieren. Der Aufbau eines Privatvermögens hat häufig nur eine sehr untergeordnete oder sogar überhaupt keine Bedeutung. Unternehmensgewinne werden regelmäßig in den Betrieb reinvestiert.

Der Betrieb als finanzielle Quelle

Aber jede aktive Unternehmerkarriere endet irgendwann einmal, bestenfalls entweder durch die Übergabe innerhalb der Familie oder durch den Verkauf an einen Dritten. Diese tiefgreifende Veränderung im Leben des Unternehmers hat eine wirtschaftliche und eine psychologische Komponente. Deren negative Auswirkungen können umso erfolgreicher vermieden werden, je besser es ihm während seiner aktiven Schaffensphase gelungen ist, bereits ein nennenswertes Privatvermögen aufzubauen und zu dessen Verwaltung ebenso professionelle Strukturen zu etablieren wie bei der Steuerung des Unternehmens.

Der deutschen Unternehmerfamilie eilt der Ruf voraus, nach außen bescheiden aufzutreten. Der eigene Wohlstand ist hart erarbeitet worden und wird nicht zur Schau getragen. Dennoch findet die eigene Lebensführung zwar ohne Protz, aber auf einem hohen Niveau statt. Auch das gesellschaftliche Leben in den sogenannten Unternehmerkreisen verlangt bei aller Zurückhaltung gewisse finanzielle Ressourcen.

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