DBAG mit deutlicher Kapitalerhöhung

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Einen kräftigen Schluck aus der Pulle nimmt die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) mit der Ankündigung einer Kapitalerhöhung, die am Montagabend nach Börsenschluss per AdHoc-Mitteilung veröffentlicht wurde. Die Pläne sehen vor, dass 3.760.998 neue Aktien angeboten werden.

Der bisherige Stand beläuft sich auf 15.043.994 Namensaktien. Das Grundkapital wird sich dann – sofern alle Aktien verkauft werden – auf 66,7 Mio. EUR erhöhen (Vorher 53,3 Mio. EUR). Wie eigentlich bei jeder Ankündigung einer Kapitalerhöhung sank der Kurs der DBAG-Aktie im Handel – anfangs um fast zehn Prozent. Am Emissionstag selber hat sich der Wert aber leicht erholt und liegt bei 39,55 EUR (Vortag 40,35 EUR). Einen Tag später ging es aber wieder um knapp zehn Prozent nach unten. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei 543,09 Mio. EUR.

Weiterer Wachstumskurs

In der Pressemitteilung begründet die DBAG den Schritt mit dem angekündigten Wachstumskurs bei den Unternehmensbeteiligungen. Der Emissionserlös soll zur Finanzierung bereits vereinbarter, aber noch nicht abgeschlossener Unternehmensbeteiligungen verwendet werden. Schwerpunkt würden dabei die Finanzierung zukünftiger Co-Investitionen an der Seite der von der DBAG beratenen oder verwalteten Private-Equity-Fonds bilden sowie die Finanzierung Langfristiger Beteiligungen.

Quelle: DBAG

„Wir haben in den vergangenen Jahren unser Investitionsvolumen deutlich gesteigert, selbst im Jahr der Pandemie. Dank unserer guten Position in einem unverändert attraktiven Markt konnten wir aus einer Vielzahl interessanter Beteiligungsmöglichkeiten auswählen“, äußert sich Torsten Grede, Sprecher des Vorstands der DBAG. „Unsere Wachstumsstrategie sieht vor, im laufenden und den beiden folgenden Geschäftsjahren durchschnittlich jeweils rund 120 Mio. EUR in neue Unternehmensbeteiligungen zu investieren – das sind fast 40 Prozent mehr als in den drei vorangegangenen Geschäftsjahren.“

Ausreichende Handlungsfähigkeit

Die DBAG hatte in den vergangenen Monaten mehrfach darauf hingewiesen, dass sie im Rahmen ihrer Finanzierungsstrategie verschiedene Optionen zur Eigen- und Fremdfinanzierung prüfe. Zugleich hatte das Unternehmen darauf hingewiesen, dass sich aufgrund der Pandemie Veräußerungen verzögerten. Weil die DBAG ihre Beteiligungen langfristig über den Aktienmarkt finanzieren will, erscheint die nun in Angriff genommene Kapitalerhöhung als naheliegender Weg. Die DBAG sichert sich so angesichts vieler Investitionsmöglichkeiten, die der Markt derzeit bietet, eine ausreichende Handlungsfähigkeit.

Positives Echo von Investoren

Das Bezugsverhältnis beläuft sich auf vier zu eins: Für jeweils vier bestehende Aktien kann eine neue Aktie zum Bezugspreis von 28,00 EUR erworben werden. Die neuen Aktien sollen den Aktionären der DBAG im Rahmen einer Bezugsrechtsemission vom 14. April 2021 an bis einschließlich 27. April 2021 angeboten werden. Der Gesamtbruttoerlös der Emission beträgt bis zu rund 105 Mio. EUR. Die neuen Aktien sind vom 1. Oktober 2020 an voll dividendenberechtigt. Nach Aussage der DBAG wollen „wesentliche Aktionäre“ die Kapitalmaßnahme positiv begleiten und haben angekündigt, rund 22 Prozent der angebotenen Aktien zu beziehen. Auch die Mitglieder des Vorstands wollen ihre Bezugsrechte vollumfänglich ausüben.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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