Laut aktuellem KMU-Barometer des IfM Bonn sind Umsatz und Gewinn bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im dritten Quartal wieder gesunken. Dagegen hat sich der positive Trend bei den Investitionen fortgesetzt.
Wirtschaftliche Situation der KMU verschlechtert sich wieder
Nachdem sich die wirtschaftliche Situation der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland insbesondere im zweiten Quartal vor allem im Hinblick auf Umsatz und Gewinn deutlich verbessert hatte, ist im dritten Quartal wieder eine Verschlechterung zu beobachten. Das Verhältnis der KMU mit gestiegenen Umsätzen und Gewinnen zu denen mit gesunkenen Umsätzen und Gewinnen hat sich laut IfM Bonn deutlich verschlechtert. Bei den Investitionen setzt sich hingegen der seit Jahresbeginn eingesetzte positive Trend fort: Das Verhältnis der KMU mit steigenden Investitionen zu denen mit sinkenden Investitionen verbessert sich weiter.
Abstand zum Euroraum bleibt bestehen
Auch die wirtschaftliche Lage der KMU in ausgewählten europäischen Ländern (Euroraum) hat sich nach den Analysen des IfM Bonn in den vergangenen Monaten hinsichtlich der Umsätze und Gewinne wieder verschlechtert. Bei den Investitionen stagniert die Situation seit geraumer Zeit. Insgesamt betrachtet hat sich der Abstand zwischen den KMU in Deutschland und denen im Euroraum im Hinblick auf Umsatz und Gewinn verfestigt, im Hinblick auf die Investitionen hingegen verringert er sich seit Jahresbeginn. Die wirtschaftliche Situation der KMU im Euroraum ist somit nach wie vor besser als die der KMU in Deutschland.
Problembetroffenheit nimmt wieder zu
Seit langer Zeit ist der Fachkräftemangel das bedeutsamste Problem für die KMU in Deutschland. Zeitweise wurde diese Herausforderung von fast jedem zweiten KMU als hoch bedeutsam eingestuft. Anfang 2025 wurden nahezu alle Problembereiche von weniger KMU als hoch bedeutsam wahrgenommen. Im dritten Quartal hat die Problembetroffenheit jedoch wieder zugenommen, vor allem beim Fachkräftemangel und abgeschwächt bei den Produktions- und Arbeitskosten. Insgesamt befinden sich die KMU in Deutschland weiterhin in einer schwierigen Situation; die Verbesserung im Sommer 2025 war nur von kurzer Dauer.
Regulierung im Euroraum zunehmend relevant
Für die KMU im Euroraum bleibt der Fachkräftemangel ebenfalls das relevanteste Problem. Die Produktions- und Arbeitskosten verlieren im dritten Quartal an Relevanz und fallen auf Rang drei. Das Thema Regulierung wird hingegen stärker als Problem wahrgenommen: Der Anteil der KMU, die dieses Thema als sehr problematisch einstufen, steigt seit etwa einem Jahr kontinuierlich. Der Zugang zur Finanzierung stellt für KMU sowohl in Deutschland als auch im Euroraum weiterhin kein Problem dar. Die geringere Problembetroffenheit im Euroraum dürfte zu der insgesamt besseren wirtschaftlichen Lage beitragen.




