„Wir wissen, wer unsere Leistungsträger sind“

Mit 6800 Mitarbeitern leiten Sie ein relativ großes Unternehmen. Wie nah sind Sie noch an den jungen Mitarbeitern dran?

Recht nah. Ich spreche mit den Leuten auf dem Flur, im Bistro, beim Essen. Ich gehe mit den Dual-Studenten mal zum Abendessen und gehe auch durch die Büros um zu schauen wie es läuft.

Wie wichtig ist der Karrieretag Familienunternehmen für Peri, den Sie zusammen mit dem Entrepreneurs Club durchführen?

Sehr wichtig. Wir haben derzeit mehrere offene Stellen und glauben, dass wir beim Karrieretag einige gute Bewerber finden werden. Diese Karrieretage habe ich von Anfang an begleitet. Ich stelle mich auch selbst an den Stand und spreche mit den Interessenten.

Früher wollten die Top-Bewerber vor allem zu den großen Automobilkonzernen oder zu den führenden Beratungsgesellschaften wie McKinsey. Ändert sich das?

Seit der Finanzkrise hat sich das in der Tat verändert. Die Leute suchen nicht mehr nur unter monetären Gesichtspunkten und den großen Namen aus. Sie suchen nach Lebensqualität und sind nicht mehr so titelbesessen. Die Zeiten, als mit Arbeitsstunden pro Woche geprotzt wurde, sind vorbei. Deswegen tun sich Beratungsfirmen wie Roland Berger schwer, noch die Top-Kandidaten zu finden. Früher gingen 50% der Absolventen von Business-Schulen zu Banken, 40% zu den Beratungsfirmen und der Rest in die Industrie. Der Wunsch in einer Bank zu arbeiten ging von 50 auf 10% zurück. Dadurch haben auch Familienunternehmen deutlich bessere Chancen, an Top-Personal zu kommen.

Welche Rolle spielt die „Marke“ für einen Bauzulieferer? Anders als ein klassisches B2C-Markenunternehmen können sie mit diesem Pfund schlecht wuchern.

Natürlich haben wir keine Marke à la L‘Oreal oder Procter & Gamble. Was wir allerdings durchaus können, ist attraktiv aufzutreten und stärker durch Mund zu Mund Propaganda über Unis, Professoren oder eben Karrieretage auf uns aufmerksam zu machen. Kriterien sind dafür etwa Kompetenz, Service oder Kundenähe.

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