„Wir vereinbaren keine Zielrenditen“

Mit dem Geld aus dem Verkauf der Papierfabrik Haindl baute Philipp Haindl die Industrieholding Serafin auf. Warum er Investitionen in Unternehmen anderen Assetklassen vorzieht und wie er sein Vermögen allokiert, erzählt er im Gespräch mit der Unternehmeredition.

Im Jahr 2010 machten Sie sich mit zwei Partnern selbstständig und gründeten die Industrieholding Serafin. Ist dort die gesamte Familie Haindl auch investiert?

Serafin ist nicht das Vermögensverwaltungsvehikel der Familie Haindl. Aus der Familie sind lediglich mein Bruder und ich beteiligt. Auch weil wir anderen Angehörigen keine Rechenschaft ablegen möchten. Die Holding der Serafin Gruppe ist immer Mehrheitseigentümer der Portfoliounternehmen. Hier bin ich alleiniger Gesellschafter. An den einzelnen Portfoliounternehmen sind auch mein Bruder und meine beiden Partner beteiligt, in unterschiedlicher Höhe.

Bohrer von Heller: Das Unternehmen ist einer der jüngsten Zukäufe von Serafin.

Warum glauben Sie, dass eine Industrieholding genau das Richtige ist, um Ihr Vermögen zu mehren?

Die Idee ist gereift, als ich im Family Office die verschiedenen Anlagemöglichkeiten beleuchtet hatte. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch immer wieder Überlegungen, Direktbeteiligungen einzugehen. Schon damals fand ich produzierende Unternehmen spannender als Hedgefonds, Aktien oder Rentenpapiere. Der Gedanke, unternehmerisch tätig zu sein und Beteiligungen aktiv weiterzuentwickeln, inspirierte mich.

Also steckt das Unternehmergen in Ihnen?

Das habe ich wohl ein Stück weit mitbekommen. Für mich war eigentlich klar, dass ich auch unternehmerisch tätig werden will. Wir kaufen die Unternehmen nicht, um alle drei Monate mal vorbeizuschauen. Wir entwickeln sie weiter und können auch personelle Ressourcen zur Verfügung stellen, wenn es notwendig ist. Auf der Holdingebene haben wir mittlerweile 30 Mitarbeiter.

Wie stark ist Serafin auf Rendite getrimmt?

Wir vereinbaren keine Zielrenditen. Allerdings sollen die Unternehmen erfolgreicher werden und Geld verdienen. Serafin kauft jedoch keine Unternehmen, um sie schnellstmöglich wieder loszuwerden.

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