„Wir sind einer der letzten Player“

Was sind die nächsten Finanzierungschritte?

Unser neuer Investor aus Katar hat 50 Mio. EUR zugeschossen. Die finanzielle Restrukturierung ist abgeschlossen. Sukzessive sollen die Schulden in den kommenden Jahren getilgt werden. Erste Teile werden noch im Sommer 2014 getilgt, andere dann 2015 und 2016 zurückgezahlt. Der große Part erfolgt dann im Jahr 2019. Wir haben jetzt fünf Jahre Zeit, um unsere Finanzschulden zu refinanzieren. Zusätzlich machen wir uns natürlich schon Gedanken, wo sich in den Kapitalmärkten Fenster öffnen. Einen neuen Bond aufzulegen, wäre jedoch aktuell noch zu früh.

Wie sieht es auf der Eigenkapitalseite aus?

Im Moment sind wir mit unserer Aktionärsstruktur gut aufgestellt. Wir haben mit Qatar Solar einen strategischen Investor, der etwa 30% hält. Wir haben mit unserem Vorstandschef Herrn Asbeck einen zweiten, der rund 20% besitzt, und wir haben Private-Equity-Fonds, die etwa 20% halten, etwa 30% der Anteile liegen im Free Float. Gibt es in der Zukunft die Möglichkeit einer Kapitalerhöhung, sollte man diesen Finanzierungsweg nicht grundsätzlich ausschließen.

Durch den Einstieg von Qatar Solar ergeben sich für Sie Chancen im Mittleren Osten, zumal sie ja schon ein Joint Venture mit der Qatar Solar Technologies für die Produktion von Silizium haben.

Das hoffen wir natürlich. Wir sind dort ein starker Partner und daraus wird sich in der Region Geschäft entwickeln.

Haben Sie eine Prognose?

Da tue ich mich schwer. Bis 2020, also bis zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft, sollen dort 1,8 GW-Kapazität aufgebaut werden. Ich gebe uns gute Chancen, dass wir zu einem Teil dieser Erweiterung beitragen werden.

Vor Kurzem kauften Sie die Solarsparte von Bosch. Zusätzlich zur finanziellen Restrukturierung kommt jetzt noch ein dicker strategischer Brocken dazu. Und aus zwei schwächelnden Unternehmen ist selten ein starkes geworden.

Das sind keine zwei schwachen Unternehmen, sondern zwei, die in dem ruinösen Wettbewerb überlebt haben. Die Integration zu managen, ist in der Tat nicht einfach. Aber die Übernahme war wichtig. Für unser künftiges Wachstum in der Zellproduktion hätten wir ohnehin investieren müssen. Diese Investition ist mit der Akquisition schon erledigt. Wir haben genau die Kapazitäten bekommen, die wir in diesem Jahr brauchen, um unsere anvisierten Ziele zu erfüllen.

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