Wachstum mit Forderungsmanagement

Die Mehrheitsübernahme durch Avedon Capital Partners bot der Tesch Inkasso GmbH nicht nur eine Antwort auf die Nachfolgefrage, sondern auch die Perspektive für weiteres Wachstum. Der Alteigentümer ist weiterhin im Beirat aktiv.

Genau 30 Jahre ist es her, dass Siegward Tesch die Tesch Inkasso gründete – mit nur drei Mitarbeitern. Schon damals erkannte der Unternehmer den steigenden Bedarf im Bereich Forderungsmanagement. In den 90er Jahren gewann er durch den expandierenden Mobilfunk neue Kunden wie T-Mobile, die ihre Forderungen gegenüber säumigen Endkunden einzutreiben versuchten und dabei Unterstützung suchten. In der weiteren Unternehmensentwicklung kamen Mandate im Sektor Energiewirtschaft und Versicherungen hinzu. Das Unternehmen wuchs, aber Siegward Tesch wusste auch, dass er es im Zuge seiner persönlichen Lebensplanung einmal verkaufen würde. „Da ich in der Familie keinen Nachfolger hatte, war diese Frage allerdings ungeklärt“, sagt der heute 61-Jährige.

Finanzkrise verzögert Verkauf

Ab 2008 übertrug Tesch Schritt für Schritt Führungsaufgaben im operativen Geschäft auf seine Mitgeschäftsführer. Eigentlich wollte er die Firma verkaufen, was er aber wegen der Finanzkrise von 2008 noch einmal verschob. Im Jahr 2010 begann dann die Suche nach einem passenden Investor. Dabei kamen sowohl

Gründete sein Unternehmen 1985: Siegward Tesch. (© Privat)
Gründete sein Unternehmen 1985: Siegward Tesch. (© Privat)

Strategen als auch Beteiligungsgesellschaften in Frage. Wichtig war Tesch vor allem, dass das Unternehmen mit seinen mittlerweile 200 Mitarbeitern erhalten blieb und weiter wachsen konnte. Im März 2012 war es dann soweit: Nach Due Diligence und intensiven Gesprächen einigte er sich mit der Beteiligungsgesellschaft Avedon Capital Partners aus Düsseldorf darauf, dass diese das Unternehmen zum 30. Juni 2012 mehrheitlich übernahm. Er selbst blieb als Beirat erhalten.

Avedon Capital Partners ist auf kleine und mittlere Unternehmen in vier Geschäftsbereichen fokussiert – einer davon ist Business Services, zu dem auch Tesch Inkasso passte. „Jedes Unternehmen, das wir erwerben, wollen wir nachhaltig auf einen Wachstumspfad führen“, sagt Hannes Hinteregger, der als Partner von Avedon für die Tesch-Übernahme verantwortlich war. Man gehe deshalb tief in die Analyse des Geschäftsmodells und der Wachstumsperspektiven hinein und wolle Eigentümer oder bestehendes Management in die Weiterentwicklung des Unternehmens einbinden. „Es war definitiv nicht der Preis, der die Tesch-Übernahme entschieden hat, sondern die gute Zusammenarbeit mit dem Inhaber“, so Hinteregger. „Er ist uns seit dem ersten Tag im Beirat ein guter, enger Sparringspartner.“

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