„VW-Krise hat für AUNDE bislang keine Folgen“

Vom Tuchhersteller wandelte sich AUNDE zu einem international aufgestellten Automobilzulieferer. Warum CEO Rolf Königs diesen Weg einschlug und was der Präsident von Borussia Mönchengladbach mit dem Unternehmen vorhat. 

Was würden Sie Unternehmen raten, die international agieren wollen?

Vorgesehene Länder in Bezug auf Kunden und Märkte genau analysieren, die Tochterunternehmen finanziell ausreichend ausstatten und lokales Management fördern. Nicht nur produzieren, sondern auch entwickeln.

Welcher Ihrer Auslandsmärkte läuft denn derzeit am besten?

Vor allem in der NAFTA Region – USA und Mexiko – läuft es momentan sehr gut. Auch in Europa sind wir sehr zufrieden. Und selbst mit der wirtschaftlichen Abkühlung in China können wir gut leben.

Hat AUNDE denn überhaupt noch weiße Flecken auf Ihrer Landkarte?

Natürlich gibt es die. Aktiver werden wollen wir etwa in Russland und im Iran, wenn dort die Verhältnisse wieder stabiler geworden sind. Wir haben für die Zukunft auch Indonesien im Blick. Ohnehin ist die Region Asien/Pazifik sehr spannend. Doch auch in Europa gibt es noch genügend Wachstumschancen.

Welches Wachstum haben Sie jährlich?

Wir wachsen im Schnitt zwischen fünf und sieben Prozent.

Die Automobilindustrie befindet sich im Umbruch. Neue Spieler wie Google oder Apple kommen dazu. Die Entwicklung von Tesla, führender Hersteller von Elektroautos, wird von den großen Autobauern sehr genau beobachtet. Was bedeutet das für AUNDE?

Google will ja kein neues Auto bauen, sondern ist an Systemen wie dem autonomen Fahren interessiert. Kommen neue Akteure wie Tesla auf den Markt, sind das auch potenzielle Kunden. Tesla etwa beliefern wir bereits.

Sie sind ja nicht nur CEO eines großen Automobilzulieferers, sondern auch Präsident von Borussia Mönchengladbach. Wo wird der Verein am Jahresende landen?

In der Bundesliga stehen wir momentan auf dem fünften und in der Champions-League-Gruppe auf dem dritten Platz. Diese Positionen wollen wir auch halten. Bei Borussia wie auch in unserer Unternehmensgruppe haben wir für die Zukunft noch sehr viel vor.


Zur Person

Rolf Königs/AUNDE Group (© privat)
(© privat)

Rolf Königs ist CEO der AUNDE Group, einem Automobilzulieferer, der sich auf Sitze und Interieur spezialisiert hat. Die Gruppe erwirtschaftet einen Umsatz von rund 2,2 Mrd. Euro und beschäftigt 19.000 Mitarbeiter. Königs ist seit 2004 Präsident des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach und begleitet außerdem zahlreiche Ehrenämter. www.aunde.com

Autorenprofil

Tobias Schorr war von März 2013 bis Januar 2018 Chefredakteur der "Unternehmeredition". Davor war er für die Gruner + Jahr Wirtschaftsmedien im Ressort Geld als Redakteur tätig. Von 2003 bis 2007 arbeitete er zunächst als Redakteur, dann als Ressortleiter beim Mittelstandsmagazin "Markt und Mittelstand". Sein Handwerk lernte er an der Axel Springer Journalistenschule.

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