Gerry Weber – Nie den Faden verloren

Die Philosophie des Gründers Gerhard Weber „Jeder muss sich immer wieder neu erfinden, neu ausrichten“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Unternehmensgeschichte und bestimmt diese nachhaltig. Vor über 40 Jahren begann die Erfolgsgeschichte von Gerry Weber. Das in Halle gegründete Familienunternehmen, das zunächst auf Damenoberbekleidung fokussiert war, erlangte durch das Sponsoring von Steffi Graf in den 1980er Jahren rasche Bekanntheit. Heute umfasst das Unternehmensportfolio mehrere Sublabels und hat sein Sortiment auf Schuhe, Brillen, Taschen, Schmuck und Düfte erweitert sowie um das Label Gerry Weber Men ergänzt. Der Gründer des familiären Global Players unterstützt das Unternehmen weiterhin als Vorstand.

Mit Frauenpower zum Erfolg
Die Geschichte des Unternehmens beginnt am 1. März 1973 in Halle (Westf.): Das von Gerhard Weber und Udo Hardieck unter dem Namen Hatex KG gegründete Unternehmen ist zunächst auf die Produktion und Vertrieb von Damenhosen spezialisiert. Schon bald aber wurde das Sortiment um weitere Produkte erweitert. Im Laufe der folgenden Jahre wurden Teile der Produktion ins Ausland verlegt. Einen großen Bekanntheitsgrad erlangte das Unternehmen 1986 mit der Markeneintragung „Gerry Weber“ und dem Sponsoring von Steffi Graf.

Seither ist das Unternehmen stetig gewachsen. 1989 folgte der Gang an die Börse und die Umbenennung in Gerry Weber International AG. Im selben Jahr kamen die Taifun-Collection und 1994 die Samoon-Collection für Damen mit Anschlussgrößen hinzu. Ab dem Jahr 2000 vergab das Unternehmen unter dem Label Gerry Weber Lizenzen für Brillen, Düfte, Schuhe, Taschen. Und auch heute expandiert das Unternehmen unter der Führung des Gründers und CEO Gerhard Weber weiter.

Rundum kapitalmarktorientiert
Gerry Weber positioniert sich mit einer EBIT-Marge von knapp 15% neben Ralph Lauren (16,3%) und Hugo Boss (20%) auf der Bühne der Global Player. Doch auf diesen Lorbeeren möchte sich das Unternehmen nicht ausruhen. Die Gerry Weber Gruppe setzt weiter auf Expansion. Dabei bildet die Fokussierung auf die Zielgruppe der Frau ab 35 eine weitgehend krisenfeste Kundenbasis. Damit sichert sich das Unternehmen die traditionellen wie auch die Wachstumsmärkte. Der Lizenzbereich bildet eine weitere, Erfolg versprechende Wachstumsvariable.

RFID-Vorreiter der Branche
Zur Optimierung der Logistik- und Retailprozesse sowie der Warensicherheit führte das Unternehmen 2009 die Radiofrequenz-Identifikation ein und übernahm damit in der Textilindustrie die Rolle eines Pioniers. Inzwischen werden weltweit über 26 Mio. Kleidungstücke pro Jahr mit dieser Technik ausgestattet. Personenbezogene Daten werden nicht erhoben. Der RFID-Chip ist mit der Kleidung fest vernäht, kann jedoch auf Wunsch des Kunden im Ladengeschäft entfernt werden.

Fazit
Das westfälische Unternehmen ist ein Paradebeispiel, wie Familientradition und das Know-how mit dem Mut zur innovativen Veränderung im synergetischen Prozess eine stabile Wachstumsmarke auf Weltmarktniveau etablieren können.

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