„Wir lösen uns immer mehr vom Stift“

Jeder kennt sie, die schwarzen Marker von Edding. Doch längst ist das Familienunternehmen breiter aufgestellt. Systemwandel wie die Digitalisierung tangieren es trotzdem. Um nicht an den Rand gedrängt zu werden, startete Vorstand Per Ledermann seine „Strategie 2020“.

Herr Ledermann, kurz nach Ihrem Amtsantritt 2005 haben Sie eine neue Strategie ausgearbeitet, die heutige Strategie 2020. Was hat es damit auf sich?

Wir haben damals für uns wesentliche Trends erkannt. Zum einen das Thema Digitalisierung, das dem Kerngeschäft im klassischen Bürobedarf schon sehr zusetzt. Früher war bei jedem noch der Papierkalender in der Tasche. Das ist heute anders. Das schlägt auch auf Komplementärprodukte wie Schreibgeräte durch. In einer groß angelegten Interviewreihe mit führenden Managern von Handel und Industrie kam heraus, dass der Gesamtmarkt 2020 als deutlich rückläufig angesehen wird. Daraus haben wir simuliert, was das für unsere Kernsortimente bedeutet.

Per Ledermann (© Edding AG)
Seit 2005 Vorstandsvorsitzender der Edding-Gruppe: Per Ledermann.


Nämlich?

Mit unserem Geschäftsbereich Legamaster partizipieren wir sogar am Digitalisierungstrend. In unserem Interaktivportfolio bekommt der Kunde interaktive Lösungen wie E-Screens und Whiteboards. Die haben wir schon mehrere Jahre im Sortiment – aber man merkt erst jetzt, dass der Markt in die Gänge kommt. Im klassischen Bürobedarfsgeschäft unserer Kernmarke Edding hingegen müssen wir uns auf einen schrumpfenden Markt einstellen. Dort wollen wir uns als Marktführer aber nicht nur behaupten, sondern auch neue Marktanteile dazugewinnen.

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