Im Gespräch mit Thomas Buckard, Vorstandsmitglied der Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen (MPF) AG, über zukünftige Ertragsperspektiven.
Unternehmeredition: Herr Buckard, Sie betonen die Unabhängigkeit von MPF. Warum ist diese wichtig?
Buckard: Diese Unabhängigkeit manifestiert sich in der Interessengleichheit mit dem Mandanten. Wir erhalten keine Umsatzbeteiligung, Ausgabeaufschläge oder Bestandsvergütungen, sondern ein fixes Honorar für unsere Leistung. Deshalb sind wir frei von jeglichen Konflikten, wenn es darum geht, die attraktivsten Produkte im Sinne unserer Kunden auszuwählen. Das gilt auch für das vorgelagerte Research. Unabhängigkeit – das bedeutet für uns, auch sehr langfristig und partnerschaftlich immer an der Seite unseres Kunden zu stehen und sein Vermögen generationenübergreifend zu planen. Dadurch eröffnen sich ganz andere Möglichkeiten als bei der Jagd nach kurzfristigen Renditen.
Sie betonen auch das Thema Individualität – während viele Anbieter auf zertifizierte Standardlösungen setzen und diese stark bewerben.
Es ist uns ganz wichtig, die Kunden nicht in einzelne Schubladen zu stecken, sondern im persönlichen Gespräch Lebensumstände, Erwartungen, Risikobereitschaft und einen Anlagehorizont zu erfragen. Nachfolgeregelungen im Unternehmen oder die Planung von vorzeitigen Übertragungen und Entnahmen sind ebenfalls wichtig. Natürlich haben auch wir unsere grundsätzliche Sichtweise und unseren Investmentkosmos – den passen wir aber ganz individuell an die Bedürfnisse der Kunden an. Standardisierungen mit Zertifizierungen halten wir mehr für eine Marketinggeschichte als für eine Qualitätssicherung.
Für welche Sichtweise, welches Anlageuniversum stehen Sie? Was ist in diesen wilden Zeiten aus Ihrer Sicht noch werthaltig?
Erst die Zukunft zeigt uns, was wirklich werthaltig war. Allerdings sind wir Verfechter der Aktienanlage im Sinne der Sachwertorientierung. Das halten wir für werthaltiger als Schuldverschreibungen von Staaten oder Banken – gerade in Zeiten der Nullverzinsung. Notenbanken und Politik manipulieren die Märkte, woraus zunehmend das Bedürfnis unserer Kunden entsteht, nicht nur das private Vermögen, sondern auch das Betriebsvermögen professionell managen zu lassen.
Welchen Mehrwert bietet Ihr Ansatz für Investoren?
Eine unserer zentralen Aufgaben lautet, die Kunden vor emotionalen Fehlentscheidungen zu schützen. In den vergangenen 20 Jahren gab es dafür viele Gelegenheiten. Investieren bedeutet auch, Schwankungen auszuhalten und Disziplin zu bewahren. Genau hier ist die enge Zusammenarbeit und Begleitung, zu gegebener Zeit auch als Korrektiv, wichtig. Wir weisen auf grundsätzliche Regeln wie Diversifikation und risikoadjustierte Asset Allocation hin. Wir wollen Panik und Gier ausschließen. Gerade wenn Märkte korrigieren und die Stressresistenz der Mandanten gering ist, wird der enge Kontakt mit ihnen besonders wichtig.
Spielen Sie damit auch auf die Langfristigkeit an? In der Anlage wie bei der Begleitung?
Bei uns gibt es kaum Fluktuation – weder bei den Mandanten noch bei den Beschäftigten. Diese langfristige partnerschaftliche und vor allem persönliche Begleitung und Betreuung schätzen unsere Kunden. Wir stehen nicht für die höchstmögliche Performance, sondern entwickeln Vermögen auf lange Sicht mit Bedacht: Lehman-Zertifikate, Schiffsbeteiligungen, die Pleiten am Neuen Markt – in all diesen Fällen sind wir gemeinsam mit unseren Kunden aus dem Weg gegangen.
Zur Person
Thomas Buckard,
Vorstand, Michael Pintarelli
Finanzdienstleistungen AG