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Umdenken bei der Finanzierung

 In Fragen der eigenen Unternehmensfinanzierung verschenken viele Mittelständler enormes Potenzial. Wo die großen Denkfehler liegen und wie man mithilfe digitaler Angebote die beste Finanzierung für jeden Anlass findet.

Es gibt nur ganz wenige deutsche Wörter, die Einzug in den englischen Sprachgebrauch gehalten haben. Mittelstand ist eines davon. Es wird an allen Ecken der Welt verstanden und sorgt oftmals für ein anerkennendes „Ooh“ oder „Aah“. The German Mittelstand ist international viel mehr als die bloße Definition der Unternehmensgattung und -größe, von der man mit Fug und Recht sagen kann, dass sie das tragende Fundament der erfolgreichen deutschen Volkswirtschaft ist. Der Begriff Mittelstand steht für unzählige Weltmarktführer, für tolle Produkte, Innovationskraft und ein Höchstmaß an Qualität.

Finanzierung konservativ statt innovativ

Doch so hochgelobt die deutschen Mittelständler auch sind – bei der eigenen Unternehmensfinanzierung lassen sie große Potenziale in erheblichem Maße ungenutzt. Genau da, wo in großer Zahl und Vielfalt attraktive, passende Angebote zur Verfügung stehen, sind die Mittelständler dann gar nicht mehr innovationsstark, sondern verlassen sich auf Althergebrachtes, nämlich auf eine einzelne Bankbeziehung.

Hausbankprinzip wird neu definiert

Es wird deutlich, wie viel Potenzial hier verschenkt wird. Nur wenige Gesellschaften führen umfangreiche Vergleiche von Finanzierungsanbietern durch. Die meisten Mittelständler nutzen nur vereinzelt oder gar keine Vergleiche – obwohl das Online-Angebot groß ist.

Viele mittelständische Unternehmen sind in Sachen Finanzierung immer noch nicht im Zeitalter der Digitalisierung angekommen. Dabei geht es nicht nur um den technologischen Aspekt, sondern vor allem auch um den Umstand, dass sie damit Geld auf der Straße liegen lassen. Und das betrifft nicht nur junge, sondern auch etablierte Firmen und Einzelunternehmer ebenso wie Kapitalgesellschaften.

Verbesserungen bei der Finanzierungsstruktur lassen sich leicht realisieren. Denn viele Unternehmen unterhalten lediglich eine oder maximal zwei gewerbliche Bankverbindungen. Das Festhalten am traditionellen Eins-zu-eins-Hausbankprinzip ist weit verbreitet – damit sind Unternehmer aber keinesfalls gut beraten. Wer Finanzierungsangebote vergleicht und bereit ist, den Kreis der Finanzierungspartner zu erweitern, kann Abhängigkeiten reduzieren und deutliche Einsparungen erzielen. So zahlen Unternehmen mit mehreren Bankverbindungen durchschnittlich weniger Zinsen. Durch einen Anbietervergleich sind oftmals Einsparungen von 20 Prozent oder mehr möglich.

 In Fragen der eigenen Unternehmensfinanzierung verschenken viele Mittelständler enormes Potenzial. Wo die großen Denkfehler liegen und wie man mithilfe digitaler Angebote die beste Finanzierung für jeden Anlass findet.

Plattformen bieten Mehrwert

Wie zurückhaltend und oft  eindimensional Mittelständler in Finanzierungsfragen agieren, wird auch beim Blick auf den Produktmix deutlich. Bevorzugtes Instrument für die eigene Waren- und Betriebsmittelfinanzierung ist noch immer der Kontokorrentkredit. Kleine und mittlere Unternehmen neigen dazu, vollständig auf Finanzierungen zu verzichten und sich stattdessen an ihrem Cashflow zu bedienen. Speziallösungen wie Factoring, Wareneinkaufsfinanzierungen oder Lagerfinanzierung spielen dagegen bei den wenigsten eine Rolle. Und das, obwohl solche alternative Finanzierungslösungen zusätzlichen Spielraum bieten. Dadurch können Unternehmen häufig weitere Rabatte und Skonti von Händlern oder Herstellern nutzen.

Der Anspruch, den Unternehmen an ihre Finanzberater haben, ist hoch: Mittelständische Unternehmer wollen unbedingt einen kompetenten Ansprechpartner in Finanzierungsfragen. Auch eine hohe Lösungsorientierung wird als entscheidend angesehen, ebenso Faktoren wie eine schnelle Kreditentscheidung oder ein niedriger Zinssatz.

Genau hier passen Wunsch und Wirklichkeit aber nicht zusammen. Wer gute Konditionen und Beratung will, der darf sich nicht auf Finanzierung von der Stange und eine einzige Geldquelle verlassen. Wirklich gute Ergebnisse wird insbesondere der Mittelständler erzielen, der vergleicht. Und hier bieten sich dank des digitalen Fortschritts inzwischen auch in der Unternehmensfinanzierung neue Möglichkeiten, die man im privaten Bereich schon lange kennt und nutzt: Plattformen, die Konditionen vergleichen und Angebote individuell ausweisen. Beim Check der privaten Energiekosten, in der Urlaubsplanung oder auch der eigenen Baufinanzierung sind solche Plattformen längst Alltag. In der Unternehmensfinanzierung beginnen Plattformen nun auch, sich durchzusetzen.

Fremdwort Fördermittel

Die Möglichkeiten sind immens, das zeigt der Blick auf den Bereich Fördermittel. Knapp 1700 Programme von KfW, landeseigenen Banken, der EU oder auch Bürgschaftsbanken können abgerufen werden. Doch als Anstalten des öffentlichen Rechts verhalten sich Banken wie die KfW oder die NRW.BANK wettbewerbsneutral. Eigene Filialen werden nicht betrieben. Gearbeitet wird in der Regel nach dem Durchleitungsprinzip: Wenn Mittelständler einen Förderkredit in Anspruch nehmen wollen, führt der Weg zunächst zu einer Geschäftsbank. Diese tritt als Mittler auf und prüft die Förderfähigkeit des Unternehmens. Ist diese erfüllt, wird der Antrag an die entsprechende Förderbank weitergereicht.

 In Fragen der eigenen Unternehmensfinanzierung verschenken viele Mittelständler enormes Potenzial. Wo die großen Denkfehler liegen und wie man mithilfe digitaler Angebote die beste Finanzierung für jeden Anlass findet.

Unternehmen sind so auf eigene Recherche oder einen Hinweis der Geschäftsbank angewiesen, wenn sie Fördermittel nutzen wollen. Viele Unternehmen kennen die unterschiedlichen Förderprogramme nicht oder denken, dass ihr Vorhaben ohnehin nicht förderfähig ist. Deshalb nutzen sie Fördermittel nicht oder bekommen diese von ihren Beratern nicht angeboten. Dabei zeigt sich, dass neun von zehn Unternehmen Interesse an Fördermitteln für ihre Finanzierung haben. Sie müssen es nur versuchen.

Fazit

So produktiv, innovationsstark und erfolgreich der Mittelstand im Allgemeinen ist, so wenig gilt dies bisher in Fragen der eigenen Finanzierung. Unternehmen, die sich hier vom Eins-zu-eins-Hausbankprinzip lösen und Konditionen, Angebote und Möglichkeiten vergleichen, können enorme Einsparpotenziale heben. Der beste Weg dazu sind Online-Plattformen, die nicht nur Konditionen unterschiedlicher Anbieter auflisten, sondern zugleich auch nach passenden Fördermitteln Ausschau halten, einen persönlichen Ansprechpartner bieten, individuell beraten und vermitteln.


Zur Person

Dr. Nico Peters ist Geschäftsführer von COMPEON, einem Finanzportal für den Mittelstand. Auf COMPEON erhalten Unternehmen individuelle Finanzierungsangebote von über 220 renommierten Finanzpartnern, inklusive automatischer Prüfung jeder Anfrage auf Förderfähigkeit durch angeschlossene Förderbanken. Grundlage des Beitrags ist eine hauseigene Mittelstandsstudie, für die insgesamt rund 300 Unternehmen über alle Umsatzklassen und Rechtsformen hinweg nach ihrer aktuellen Unternehmensfinanzierung und ihren Wünschen befragt wurden.

www.compeon.de

 

 

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