Rechtzeitige Vorsorge schützt vor Verdruss

Familieninterne Lösung bevorzugt

Prinzipiell versuchen die meisten Eigentümer (54%) zunächst familienintern ihre Nachfolge zu regeln und ihre eigenen Kinder bzw. andere Familienmitglieder hierfür zu gewinnen, wie eine Analyse von vollzogenen Nachfolgelösungen gezeigt hat. Gelingt ihnen dies – aus welchen Gründen auch immer – nicht, streben sie eine unternehmensexterne Übernahmemöglichkeit (29%) an. Alternativ bemühen sie sich häufig auch darum, ihr Unternehmen an einen Mitarbeiter zu verkaufen (17%).

Allerdings sind die Zahlen der notwendigen Nachfolgelösungen auch unter dem Gesichtspunkt des demografischen Wandels zu sehen: Da die Personen an der Spitze der Familienunternehmen zunehmend altern, ist grundsätzlich von einer höheren Anzahl an Übergaben auszugehen. Dennoch rechnet das IfM Bonn in den kommenden Jahren nicht mit einer generellen Nachfolgerlücke – auch wenn die Zahl der geeigneten Übernahme-Interessierten niedriger sein wird als früher. Rein rechnerisch wird die Anzahl der potenziellen Nachfolger weiterhin die der übernahmewürdigen Unternehmen übersteigen.

Warum Übergaben scheitern

Findet sich kein Nachfolger, kann dies zum einen daran liegen, dass die ökonomischen Grundvoraussetzungen fehlen: So lässt sich prinzipiell nur dann ein Übernehmer gewinnen, wenn das Unternehmen auch gute Zukunftsaussichten hat und den Renditeerwartungen des Interessenten entspricht. Gerade diese Anforderungen erfüllen viele Kleinstunternehmen bzw. Handwerksbetriebe, deren Gewerke nicht mehr stark nachgefragt sind, häufig nicht. Zum anderen kann es unter Umständen auch entscheidend sein, in welcher (ländlichen) Region ein Unternehmen angesiedelt ist.

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