Rasanter Start

Erstmal auf dem Markt festgesetzt, gibt es für viele neu gegründete Unternehmen kein Halten mehr: Überdurchschnittliches Wachstum in den ersten Jahren gehört zur Tagesordnung.

Neugegründete Unternehmen steigern ihren Umsatz in den ersten drei Jahren am Markt um durchschnittlich 7,4 Prozent pro Jahr. Sie heben sich damit deutlich von älteren Unternehmen ab. Dieses Ergebnis liefert eine Langzeitstudie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn. Die Wissenschaftler analysierten die Umsatzentwicklungen von 387.818 Unternehmen in den Jahren 2001 bis 2010. Die Erhebung zeigt auch, dass kleinere Unternehmen, die zu Untersuchungsbeginn einen Jahresumsatz von unter 50.000 Euro vorwiesen, mit einem jährlichen Wachstumsmittel von 26 Prozent eine noch stärkere Performance ablieferten.

Neben der Größenklasse hat auch der Wirtschaftssektor Einfluss auf das Wachstum. Gerade im kapitalintensiven produzierenden Gewerbe zeigten sich deutlich größerer Sprünge als bei den Dienstleistern. Rund acht Prozent der Unternehmen verharren bei ihrem Ausgangswachstum, etwa jedes sechste schrumpft in den ersten Jahren sogar. Diese Entwicklungen müssen aber nicht zu einem Marktaustritt führen. Viele solcher Unternehmen haben längere Entwicklungszyklen eingeplant und verfügen über ausreichende Reserven.

Laut IfM sorgt dieses Wachstum für indirekte Wohlfahrtseffekte in der gesamten Wirtschaft. Dieser temporäre Effekt ließe sich durch eine anhaltend hohe Neugründungszahl verstetigen. Die Forscher fordern deshalb Neugründungen weiter zu fördern. www.ifm-bonn.org

Autorenprofil

Korbinian Vielmeier verstärkt im Sommer 2015 als Praktikant das Team der Unternehmeredition. Er studierte Business Administration and Economics sowie Medien und Kommunikation in Passau, bevor er sich im Herbst auf zu seinem Masterstudiengang macht.

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