PUK-Werke wagen sich nach Indien

Die PUK-Werke konnten bereits mit eigenen Produktionsstätten in Polen und der Türkei in Europa und den Nahen Osten expandieren. Jetzt wagt sich das Unternehmen nach Fernost und hat dazu Anteile an einem Familienbetrieb in Indien erworben. 

„In Indien spielt die Kaste eine große Rolle“

Interview mit Dr. Stefan Romberg, Geschäftsführer PUK-Werke KG

Dr. Stefan Romberg/PUK-Werke KG (© PUK-Werke KG)
(© PUK-Werke KG)

Unternehmeredition: Sie haben sich mit lediglich 51 Prozent an einem Betrieb in Indien beteiligt, deren Gründer auch schon rüstige Mittsechziger sind. Warum haben Sie nicht die kompletten Anteile übernommen?

Romberg: Wir wollen zum einen den Alteigentümern die Möglichkeit geben, gemeinsam mit uns auf dem indischen Markt rasant zu wachsen. Deshalb sollten sie die Möglichkeit haben, am zukünftigen Unternehmenserfolg zu partizipieren, anstatt einmalig Kasse zu machen. Hinzu kommt, dass einer ihrer Söhne im Unternehmen arbeitet, der später einmal die Chance bekommen soll, das familiäre Erbe im Rahmen einer Mitbeteiligung zu erhalten.

Warum ist das in Indien so wichtig?

In Indien spielt die Kaste eine große Rolle. Das muss man unbedingt berücksichtigen, wenn man sich in diesem Land wirtschaftlich engagieren will.

Was muss ein Unternehmer in Indien noch beachten?

Inder sind sehr sprunghaft und haben immer viele Ideen. Letzteres ist natürlich sehr positiv, aber dadurch haben die Inder auch kein so akkurates Zeitgefühl wie wir Deutschen. Man sollte für sich im Stillen immer 30 Prozent mehr Zeit für einen Termin einplanen, dies aber nicht laut sagen. Denn ansonsten nutzt der Inder diese längere Zeitschiene natürlich auch für sich aus.

Vielen Dank für das Gespräch.

Autorenprofil

Torsten Holler ist Gastautor.

1
2
3
Vorheriger ArtikelWo sind die Wachstumsmärkte?
Nächster ArtikelGlobalisierung der Haftung?