Permira steigt bei Boss aus

Ende einer Erfolgsgeschichte: Der Finanzinvestor Permira verkaufte seine restlichen Anteile am Modekonzern Hugo Boss und erzielte damit einen Rekorderlös. Die Strategie des Finanzinvestors ging voll auf.  

Was wurde nicht alles geschrieben, als Finanzinvestor Permira 2007 beim schwäbischen Modelabel Hugo Boss einstieg: „Investor saugt Firma aus“, “Finanzinvestor schröpft Hugo Boss“ waren nur einige der Schlagzeilen. Doch der Einstieg des britischen Finanzinvestors hat sich für alle Seiten gelohnt: Permira selbst erlöste bei der Platzierung der restlichen zwölf Prozent knapp 950 Mio. Euro. Und die Aktionäre dürfen sich über einen über die Jahre gestiegenen Aktienkurs freuen. Denn der fiel beim Einstieg des Investors erst mal in den Keller, nicht alle waren von dem Deal begeistert. Unklare Strategie, dazu eine Dividende, die aus der Substanz bezahlt wurde. Dann kam 2009 auch noch die Finanzkrise. Seit 2011 geht es wieder bergauf, seitdem ist der Kurs um das fast eineinhalbfache gestiegen. Auch die Meldung vom Ausstieg Permiras verhalf der Aktie zu einem Kurssprung: Seit Mittwoch stieg er um zwei Prozent auf 117,40 Euro.

2007 war Permira mehrheitlich bei Hugo Boss eingestiegen. Die Strategie war klar: Ausbau der eigenen Läden, Neuausrichtung des Markenportfolios und Stärkung der Internationalisierung. Und sie hat sich gelohnt. In dieser Zeit konnte der Konzern seinen Umsatz um knapp eine Mrd. auf 2,6 Mrd. Euro steigern, der Gewinn hat sich nach eigenen Angaben mehr als verdoppelt. Ab Mai 2014 leitete Permira ihren schrittweisen Ausstieg aus dem Modekonzern ein. Wie andere Investoren nutzte die Beteiligungsgesellschaft das derzeit günstige Marktumfeld: Aufgrund der vielen Liquidität im Markt ist das Bewertungsniveau sehr hoch, vor allem für deutsche Traditionsunternehmen.

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