Unternehmen wünschen sich Steuersenkung

Deutsche Unternehmen fürchten angesichts international sinkender Unternehmenssteuersätze erhebliche Wettbewerbsnachteile. Damit steigt der Druck auf die Bundesregierung, eine Unternehmenssteuerreform auf den Weg zu bringen. Dieses Ergebnis geht aus dem „Jahresmonitor der Stiftung Familienunternehmen“ hervor.

Neben den USA, Frankreich und Großbritannien haben zahlreiche Staaten zuletzt eine spürbare Steuersenkung für Unternehmen beschlossen oder bereits umgesetzt. Deutsche Unternehmen fürchten deshalb laut Umfrage Wettbewerbsnachteile, wenn sie nur in Deutschland produzieren. Die deutschen Unternehmen könnten alternativ über Niederlassungen vor Ort von den Steuersenkungen profitieren.

Steuersenkung wegen internationalen Steuerwettbewerbs

Mehr als die Hälfte aller befragten Unternehmen schätzen den internationalen Steuerwettbewerb als stark oder sehr stark ein. Wettbewerbsnachteile befürchten insbesondere die größeren Unternehmen: Über ein Viertel Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten sind überzeugt, dass der härtere Steuerwettwerbe negative Folgen für den Standort Deutschland nach sich ziehe. Folgerichtig fordert fast die Hälfte der befragten Unternehmen fordert niedrigere Steuersätze.

Deutschland gehört unter den 36 OECD-Staaten laut Studie mittlerweile fünf Ländern mit den höchsten Steuersätzen für Unternehmen. Der Vorstand der Stiftung Familienunternehmen Prof. Rainer Kirchdörfer findet deshalb, dass eine Senkung der Steuerbelastung um mindestens fünf Prozentpunkte nötig wäre, um faire Bedingungen herzustellen: “Gerade Familienunternehmen drohen ansonsten die Verlierer des internationalen Steuerwettbewerbs zu werden.“ resümiert Kirchdörfer.

Besonders die USA haben mit ihrem jüngsten Steuersenkungsprogramm den internationalen Wettbewerb um Standorte neue angeheizt. Gut ein Viertel der  deutschen Unternehmen mit US-Standort erklärten, als Reaktion ihre Kapazitäten vor Ort auszubauen. Fast jedes siebte befragt Unternehmen plant, in die USA zu expandieren.

Die gesamte Studie der Stiftung Familienunternehmen finden Sie hier.

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