„New York steht auf unserer Liste ganz oben“

Motel One ist weiter auf Expansionskurs. In Europa plant die Hotelkette im kommenden Jahr acht neue Budget-Unterkünfte. Mittelfristig will sie auch auf anderen Kontinenten aktiv sein. Von China lässt Vorstandschef Dieter Müller allerdings die Finger – zumindest Stand heute.

Wer sind denn derzeit Ihre härtesten Wettbewerber?

Traditionell ist Ibis der stärkste Mitbewerber, was die Anzahl der Zimmer angeht. In lokalen Märkten wie England ist es Premier Inn, ein Local Player, der dort eine hohe Dominanz hat. Global gesehen ist Holiday Express sehr stark.

Durch den Wohnungsvermittler Airbnb sind Privatunterkünfte attraktiv geworden. Die Bewertung des Unternehmens liegt momentan bei 30 Mrd. US-Dollar. Die von Motel One bei rund einer Mrd. US-Dollar. Sind die US-Amerikaner ein übermächtiger Konkurrent?

Das Geschäftsmodell ist durchaus attraktiv. Der Kapitaleinsatz ist niedrig, das Wachstum extrem hoch. Deswegen kommt das Unternehmen auch auf diese Bewertung. Wir sind in einem traditionellen Geschäft mit einem relativ hohen Kapitaleinsatz und einem begrenzten Wachstum aufgrund begrenzter Flächen und somit der Anzahl an Betten. Allerdings sehen wir Airbnb nicht als direkten Konkurrenten. Interessant ist das Modell für Familien oder für Gruppen, die sich eine Unterkunft teilen. Wir haben bislang nicht festgestellt, dass ein Motel-One-Gast der typische Airbnb-Gast wäre.


“Wir haben bislang nicht festgestellt, dass ein Motel-One-Gast der typische Airbnb-Gast wäre.“

Dieter Müller, Gründer und Chef der Hotelkette Motel One


 

Der Trend geht zur Automatisierung. Maschinen ersetzen Menschen in den verschiedensten Bereichen. Auch in einem Hotel könnten Roboter eingesetzt werden. Halten diese auch bei Ihnen Einzug?

In einem Motel One arbeitet grundsätzlich genauso viel Personal wie in anderen Hotels. Allerdings haben wir weniger Angestellte im Service, weil wir bestimmte Dienstleistungen nicht anbieten. Sicherlich gibt es Bereiche, in denen ich mir es vorstellen kann, dass Roboter zum Einsatz kommen könnten. Es wäre doch schön, wenn man etwa über sein Smartphone eine Bestellung abgibt und ein kleiner Helfer einen Cocktail serviert.

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