Neuer Lotse für Lonsdorfer

Bei der in den Branchen Transport, Ölservice und Infrastruktur tätigen Firmengruppe Lonsdorfer in Husum sorgt ein erfolgreiches Management-Buy-in für Kontinuität und die Weiterentwicklung eines traditionsreichen Unternehmens.

Hoch im Norden am Meer zu leben und zu arbeiten, war für Per Fredrik Liljenqvist schon immer ein Traum. Bei einem aus Schweden stammenden Manager ist das nicht unbedingt verwunderlich. Eher etwas ungewöhnlich ist die Tatsache, dass er diesen Traum jetzt in einer kleinen deutschen Küstenstadt mit seinen unternehmerischen Ambitionen verbinden kann. Das wiederum hat viel mit der 70-jährigen Firmengeschichte der Peter Lonsdorfer GmbH & Co. KG in Husum zu tun. Deren Tradition wollte Werner Lonsdorfer, zuletzt in zweiter Generation Inhaber und Lenker des Unternehmens, auch in Zukunft gesichert sehen. Da für seine Nachfolge niemand aus der Familie zur Verfügung stand, sollte ein geeigneter externer Käufer die Seele des Unternehmens wahren. Dass er ihn schließlich in der Person von Per Fredrik Liljenqvist fand, hat sehr viel mit dessen Streben nach selbstständigem Handeln, aber auch seiner Wertschätzung der Firmengruppe zu tun. „Ich hatte einfach Lust dazu, diesen industriellen Dienstleister mit seinen gewachsenen Strukturen, der Top-Kundenbasis und einer führenden technologischen Position weiterzuentwickeln“, sagt Liljenqvist.

Den Fortbestand sichern

Die Geschäftstätigkeit der Lonsdorfer Gruppe umfasst Schwertransporte und Ölmanagement (Anteil jeweils rund 40 Prozent) sowie den Bereich Infrastruktur, bei dem es um den Schutz von Küste und Häfen etwa durch Deichbau geht. Insbesondere der Getriebe- und Hydraulikölwechsel für Offshore-Windkraftanlagen hat sich seit acht Jahren rasant entwickelt. Doch auch in seinen anderen Nischenmärkten spielt das Familienunternehmen dank der gelebten Kerntugenden Zuverlässigkeit, Qualität, Flexibilität und nicht zuletzt seiner Bereitschaft zu Innovationen eine führende Rolle. Angesichts dieser Vorzüge ist es allzu verständlich, dass diese Tradition nicht einfach enden sollte. „Auch aus unserer Sicht als Bank war es eine richtige Entscheidung, den Fortbestand dieses innovativen Unternehmens durch einen geeigneten externen Käufer zu sichern“, sagt Dr. Ralph Beckmann, Leiter der frühzeitig vom Alteigentümer in die Suche nach einer passenden Lösung eingebundenen Nachfolgeberatung der Commerzbank.

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