Miele baut ein Werk in den USA

Foto: Miele

Zur Fortsetzung des Wachstumskurses baut die Miele Gruppe ihre Produktionskapazitäten weiter aus. Der nächste Schritt ist dabei das erste Werk des Gütersloher Familienkonzerns auf dem amerikanischen Kontinent. Hier sollen Herde und Backöfen für die USA, Kanada und Mexiko gefertigt werden. Für den Hersteller von Premium-Geräten für Haushalt und Gewerbe ist dies der achte Produktionsstandort außerhalb Deutschlands, bei dann 16 Werken insgesamt. Die Business Unit “Cooking” gehört seit vielen Jahren zu den wichtigsten Wachstumstreibern der Miele Gruppe – mit zuletzt mehr als 1,1 Mrd. EUR  Umsatz und einem Zuwachs von fast 13%. „Auch für die kommenden Jahre planen wir mit steigenden Stückzahlen. Und damit stoßen wir mit unseren bisherigen Produktionsstandorten in Arnsberg, Bünde und Oelde an die Grenze unserer Kapazitäten“, sagt Cooking-Chef Dr. Uwe Brunkhorst.

Für die Entscheidung, künftig auch in den USA zu produzieren, gibt es nach Aussage des Miele-Managements mehrere gute Gründe. „Schon heute sind die Vereinigten Staaten für Miele der größte Markt außerhalb Deutschlands, mit zuletzt deutlichen Wachstumsraten, aber auch noch viel Potenzial“, sagt Dr. Axel Kniehl, Geschäftsführer Marketing & Sales der Miele Gruppe. Vor Ort zu produzieren, sei daher ein konsequenter Schritt und ein starkes Signal für die Kundinnen und Kunden dort. Außerdem erspart dies die Gerätetransporte über den Atlantik. Zur weiteren CO2-Ersparnis solle dann auch das Gros der Zulieferteile aus den USA kommen.

Standortentscheidung in 2024

Im ersten Schritt wird Miele in seinem neuen Werk die 30-Zoll-Backöfen sowie die großen  Standherde („Range Cooker“) fertigen, die beide speziell für Nordamerika konzipiert sind. Später sollen großformatige Dunstabzugshauben hinzukommen. Der Produktionsstart ist für Ende 2024 vorgesehen, mit 150 Beschäftigten bis Ende 2025. Die Entscheidung für den konkreten Standort wird in den kommenden Monaten fallen und kommuniziert werden. Wie eine zweite Ausbaustufe aussehen könnte, mit Blick auf weitere Produktgruppen und das dafür nötige Personal, werde zu einem späteren Zeitpunkt geprüft. Das neue Werk mitgerechnet, zählen dann insgesamt 16 Standorte zum internationalen Produktionsverbund der Miele Gruppe, davon acht in Deutschland und je einer in Österreich, China, Tschechien, Rumänien, Polen und eben in den USA. Hinzu kommen die beiden Werke der italienischen Medizintechnik-Tochter Steelco Group.

Miele ist der weltweit führende Anbieter von Premium-Hausgeräten. Das 1899 gegründete Unternehmen unterhält acht Produktionsstandorte in Deutschland, je ein Werk in Österreich, Tschechien, China, Rumänien und Polen sowie die zwei Werke der italienischen Medizintechnik-Tochter Steelco Group. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2022 rund 5,43 Mrd. EUR. In fast 100 Ländern/Regionen ist Miele mit eigenen Vertriebsgesellschaften oder über Importeure vertreten. Weltweit beschäftigt der in vierter Generation familiengeführte Konzern etwa 23.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, etwa 11.900 davon in Deutschland. Hauptsitz ist Gütersloh in Westfalen.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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