Schuhhändler Reno insolvent

Ein weiteres Schwergewicht beim Schuhandel hat Insolvenz angemeldet. In den vergangenen Monaten hatten unter anderem die Unternehmen Görtz und Salamander einen Insolvenzantrag gestellt. Der Schritt bei Reno kommt dahingehend überraschend, weil erst im September des vergangenen Jahres ein Eigentümerwechsel erfolgt war. Allerdings gab es auch schon zu diesem Zeitpunkt Anzeichen einer Krise. Das Filial- und Online-Geschäft von Reno waren von der Osnabrücker Schuhhandelsgruppe HR Group an die cm.sports GmbH sowie den Kooperationspartner GA Europe übertragen worden.
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Ein weiteres Schwergewicht beim Schuhhandel hat Insolvenz angemeldet. In den vergangenen Monaten hatten unter anderem die Unternehmen Görtz und Salamander einen Insolvenzantrag gestellt. Der Schritt bei Reno kommt dahingehend überraschend, weil erst im September des vergangenen Jahres ein Eigentümerwechsel erfolgt war. Das Filial- und Online-Geschäft von Reno waren von der  Osnabrücker Schuhhandelsgruppe HR Group an die cm.sports GmbH sowie den Kooperationspartner GA Europe übertragen worden. Allerdings gab es auch schon zu diesem Zeitpunkt Anzeichen einer Krise.

1.100 Mitarbeitende betroffen

Nun erfolgte beim Amtsgericht Hameln eine Insolvenzanmeldung der Reno Schuh GmbH und der Reno Schuhzentrum GmbH. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Immo Hamer von Valtier von hvv Rechtsanwälte aus Hannover bestellt. Das Unternehmen betreibt nach früheren Angaben rund 300 Filialen in ganz Europa. Das Online Medium „Oberpfalz-Echo“ hatte gestern darüber berichtet, dass bei der Reno-Filiale im Einkaufszentrum NOC Weiden der Strom abgestellt wurde wegen ausgebliebener Zahlungen. Der Onlineshop von Reno ist derzeit nicht mehr erreichbar. Nach Aussage von Dr. Hamer sind fast 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Insolvenz betroffen.

Branche in der Krise

Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE), hatte Anfang des Monats auf der Düsseldorfer Fachmesse „Shoes“ erklärt, dass im vergangenen Jahr rund jedes zehnte Schuhgeschäft in Deutschland geschlossen worden ist. Die Branche würde sich in einer schweren Krise befinden. Steigende Preise und Zukunftssorgen sorgen derzeit für eine wachsende Kaufzurückhaltung, unter der viele Branchen des stationären Einzelhandels leiden. Nicht nur große Schuhhandelsketten wie Görtz, Pölking, Surf4shoes oder Salamander rutschten in die Krise. Auch Peek & Cloppenburg, TK Fashion Group, Keller Sports und Schödlbauer bekamen Schwierigkeiten. Der größte Fall in diesem Bereich ist sicher die Insolvenz des Kaufhauskonzerns Galeria Kaufhof Karstadt.

 

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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