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Mehr Unternehmen berücksichtigen ESG-Kennzahlen in ihren Vergütungsplänen

Der Anteil der in Europa börsennotierten Unternehmen, die ESG-Kennzahlen (KPI = Key Performance Indicators) in ihren Vergütungsplänen für Führungskräfte einbeziehen, ist von 15% im Jahr 2008 auf 46% im Jahr 2021 gestiegen. Das zeigt eine Untersuchung von Insightia, einer Diligent-Gesellschaft. Frankreich ist bei dieser Entwicklung führend. 82% der Aktiengesellschaften mit Hauptsitz in Frankreich haben bereits entsprechende Indikatoren eingeführt. Deutsche Unternehmen hinken bei der Entwicklung dagegen deutlich hinterher. Nur 22% von ihnen berücksichtigten 2021 ESG-Indikatoren in den Vergütungsplänen ihres Managements.

Unternehmen beziehen eher soziale Kennzahlen ein

Bereits 2021 stellte Diligent, der weltweit führende Anbieter von SaaS-Lösungen für Governance, Risk, Compliance, Audit und ESG, in einer Befragung unter gut 1.900 Unternehmen mit Hauptsitz in Europa fest, dass Emittenten eher soziale Kennzahlen in die Vergütungsstrukturen einbeziehen als solche aus dem Bereich Umwelt und Unternehmensführung. Das zeigen auch die jüngsten Analysen. Der Prozentsatz der europäischen Unternehmen, die soziale Kennzahlen in ihren Vergütungspläne berücksichtigen, liegt bei durchschnittlich 32%. Im Vergleich dazu haben 31% der befragten Unternehmen umwelt- und 17% Governance-bezogene Kennzahlen in ihre Vergütungspläne aufgenommen.

Hanna Krueger, Regional Vice President DACH bei Diligent; Foto: © Diligent

“ESG-Themen spielen in der Gesellschaft inzwischen eine sehr wichtige Rolle, entsprechend dominieren sie heute vielfach auch schon die Gespräche zwischen Emittenten und Anlegern”, erläutert Hanna Krüger, Regional Vice President DACH bei Diligent. “Vor dem Hintergrund sollten Vorstände langfristig denken und überlegen, wie sie ESG-Kennzahlen in ihre Gesamtstrategie einbeziehen, um die damit verbundenen Chancen und Risiken zu berücksichtigen und Anlegererwartungen zu erfüllen. Vorstände, die noch nicht in dieser Hinsicht von Stakeholdern unter Druck gesetzt werden, sollten in jedem Fall aufmerksam den Markt beobachten”, so Hanna Krüger weiter. “Sie müssen alles daransetzen, diesen zu verstehen und die Grundlage für eine eventuelle Einbeziehung von ESG in die Vergütungspläne zu schaffen.”

Insgesamt untersuchte Diligent 1.914 börsennotierte Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich, den Benelux-Staaten, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, den Niederlanden, Skandinavien, Spanien, der Schweiz und Großbritannien. Die Analyse erfolgte für den Zeitraum vom 1. Januar 2008 bis zum 31. Dezember 2021. Die Zahlen aus der Untersuchung wurden im Rahmen des Executive Compensation Reports 2022 der Diligent-Gesellschaft Insightia veröffentlicht.

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