„Man muss den Mut haben, Nein zu sagen“

Sonnen gilt als Shooting Star unter den deutschen Herstellern für Speicher von regenerativer Energie. Zuletzt erhielten die Allgäuer einen Prestigeauftrag aus Arizona. Geschäftsführer Christoph Ostermann über die weitere Strategie der Internationalisierung und einen etwaigen Börsengang.

Noch ist Ihr Unternehmen mit rund 400 Mitarbeitern relativ klein, die Konkurrenz ist groß und Sie sind ja auch erst seit etwas mehr als zwei Jahren in den USA vertreten. Wie schwer war es, dort Fuß zu fassen?

Für jeden Newcomer ist dies schwer. Mit den 50 Bundesstaaten sind die USA sehr komplex strukturiert. Anders als hierzulande, wo die einzelnen Länder sich sehr ähnlich sind. Besonders zäh ist es, im Energiemarkt Fuß zu fassen, da dieser in vielen Staaten hochgradig reguliert ist. Nicht zu unterschätzen ist auch der kulturelle Unterschied, den es zu managen gilt.

Wie sind Sie vorgegangen?

Wir haben die USA erstmal 1,5 Jahre aus der Ferne inspiziert. Die Kunst ist es, Strukturen aufzubauen, die man verkraften kann, um mit diesen dann zu wachsen. Mit einem Zwei-Mann-Team haben wir dort angefangen. Mittlerweile haben wir auf 50 Mitarbeiter aufgestockt und dort einen eigenen Entwicklungs- und Produktionsstandort.

Stromspeicher im Wohnbereich: Sonnen integriert ihn in den Alltag.

Donald Trump ist kein Fan von erneuerbarer Energie. Wie wirkt sich das auf Ihr USA-Geschäft aus?

In regulierten Märkten spielt die Politik immer eine große Rolle. Allerdings fallen die Entscheidungen auf Ebene der einzelnen Staaten. Dass Trump nicht gerade ein Fan von regenerativer Energie ist, ist bedauerlich. Das Schöne ist, dass es dort Staaten gibt, die das komplett anders sehen.

Auch Tesla verkauft Batteriesysteme zur Stromversorgung von Haushalten. Wie groß ist der Wettbewerb?

Es gibt einige Anknüpfungspunkte zu Tesla. Das stört uns allerdings nicht. Es ist ein interessantes Unternehmen, das gute Autos baut. Damit hat es momentan allerdings genug zu tun. Als Pionier in der Elektromobilität gibt es viele Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Unserem Gefühl nach forcieren sie das Geschäft mit Stromspeichern nicht. Das zeigen auch Marktstudien. Der Anteil an Aufmerksamkeit ist relativ hoch. Der Anteil am Umsatz allerdings nicht. Dennoch muss man Tesla ernst nehmen.

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