„Man muss den Mut haben, Nein zu sagen“

Sonnen gilt als Shooting Star unter den deutschen Herstellern für Speicher von regenerativer Energie. Zuletzt erhielten die Allgäuer einen Prestigeauftrag aus Arizona. Geschäftsführer Christoph Ostermann über die weitere Strategie der Internationalisierung und einen etwaigen Börsengang.

Die Internationalisierung in so viele Länder hinein ist sehr komplex und kostet viel Geld. Dieses Wachstum muss man auch verkraften können. Übernehmen Sie sich nicht?

Bislang gelingt uns das ganz gut. Wächst man wie wir auf niedrigem Niveau sehr schnell, ist es wichtig, sich zu fokussieren und sich nicht zu verzetteln. Wir haben uns die Märkte ausgesucht, die das größte Potenzial haben, die aber auch mit den geringsten Hürden versehen sind. So entschieden wir uns etwa gegen Japan, obwohl es der zweitgrößte Speichermarkt der Welt ist. Die Markteintrittsbarrieren waren einfach zu hoch. Man muss den Mut haben, Nein zu sagen und Geschäfte nicht zu tätigen. Ansonsten bricht man sich die Beine.

Sie kostet zudem viel Geld. Wie finanzieren Sie die Expansion?

Die ersten drei Jahre finanzierten wir selbst. Seit 2013 hatten wir insgesamt vier Finanzierungsrunden. Das Geld kam vor allem von VC-Gesellschaften. Seitdem wir eine gewisse Größe haben und das Momentum stimmt, sind auch strategische Investoren wie General Electric oder Envision Energy an Bord. Wichtig ist, dass unsere Eigentümerstruktur stark fragmentiert ist und wir keinen Investor haben, der eine dominante Position hat und uns die Geschäftsstrategie diktieren kann.

Wie viel Geld haben Sie bislang eingenommen?

In den ersten drei Runden kamen rund 20 Mio. Euro zusammen. Die letzte Runde spülte uns 76 Mio. Euro in die Kasse. Die Bewertung ist mittlerweile so hoch, dass man vor Schmerzen nicht mehr weinen muss, wenn man Anteile abgibt.

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