Ritter Leichtmetallguss insolvent

Die Ritter Leichtmetallguss GmbH hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Generalbevollmächtigter ist der Sanierungsexperte Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei GRUB BRUGGER.
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Die Ritter Leichtmetallguss GmbH hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Generalbevollmächtigter ist der Sanierungsexperte Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger. Sachwalter ist Dr. Tibor Braun von der Kanzlei IBK Illig Braun Kirschnek. Der Geschäftsbetrieb geht nach Aussage des Unternehmens uneingeschränkt weiter. Der Insolvenzantrag habe trotz guter Auftragslage gestellt werden müssen. Das Unternehmen beschäftigt sich seit 65 Jahren mit der Herstellung von Bauteilen aus Aluminium-Druckguss für Kunden aus der Automobilbranche, der Medizintechnik und dem Maschinenbau. Für die Automobilindustrie fertigt Ritter u. a. Pumpen-, Thermostat- und Wärmetauschergehäuse. Im Medizinbereich ist das Unternehmen für seine Produkte für Dental-Behandlungsstühle und für Behältersysteme für die Röntgendiagnostik und Computertomografie bekannt. Weitere Kunden kommen aus den Bereichen E-Mobility und Maschinenbau. Produktionsstandorte befinden sich in Weinstadt und in Westerheim – beide östlich von Stuttgart. Das Unternehmen beschäftigt zum Stichtag der Insolvenzantragstellung 221 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2021 belief sich der Umsatz auf rund 46,9 Mio. EUR.

Auftragsbücher sind gut gefüllt

„Die Auftragsbücher der Ritter Leichtmetallguss sind eigentlich gut gefüllt und die Produktion läuft. Allerdings haben nicht zuletzt die Pandemie mit ihren Einschränkungen in den Lieferketten und die zuletzt stark gestiegenen Energiepreise dem Unternehmen stark zugesetzt. Der Geschäftsbetrieb wird im Rahmen des laufenden Eigenverwaltungsverfahrens fortgeführt, parallel wird ein Sanierungsplan erarbeitet. Die Suche nach einem neuen Eigentümer für das Unternehmen wurde bereits aufgenommen.“, erklärt Rechtsanwalt Martin Mucha.

Martin Mucha Foto: Grub Brugger
Martin Mucha Foto: Grub Brugger

Eine Insolvenz in Eigenverwaltung bietet Unternehmen einen geeigneten rechtlichen Rahmen, um sich bei laufendem Geschäftsbetrieb in enger Abstimmung mit den Gläubigern neu aufzustellen. Im Unterschied zu einem regulären Insolvenzverfahren bleibt dabei die unternehmerische Verantwortung in den Händen der ursprünglichen Geschäftsführung, die die Sanierung selbst steuert – unterstützt durch einen vom Amtsgericht eingesetzten Generalbevollmächtigten. Seit mehr als fünf Jahrzehnten agiert Grub Brugger national und international, derzeit mit Standorten in Stuttgart, Frankfurt am Main, München und Freiburg i. Br. Seit der Gründung 1965 hat sich die Kanzlei auf das Insolvenz-, Sanierungs- und Wirtschaftsrecht sowie das Wirtschaftsstrafrechtausgerichtet. Martin Mucha ist Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht und Partner der Kanzlei Grub Brugger. Er hat seinen Schwerpunkt im Insolvenzrecht. IBK Illig Braun Kirschnek Rechtsanwälte PartGmbB ist eine der regional führenden Rechtsanwaltskanzleien für Insolvenzverwaltung und Sanierung. IBK betreut Unternehmen unabhängig von Branche und Größe als gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter und Sachwalter. Dr. Tibor Braun ist Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht und Partner der IBK Illig Braun Kirschnek Rechtsanwälte PartGmbB.

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Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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