Der deutsche Markt für Fusionen und Übernahmen ist in Bewegung. Finanzinvestoren und Strategen aus dem In- und Ausland sind nicht nur an Großunternehmen, sondern vor allem an mittelständischen Firmen interessiert. Woher die Käufer kommen – und was Mittelständler zum Verkauf treibt.
Warum deutsche Mittelständler verkaufen:
Kein geeigneter Nachfolger
Nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn stehen in Deutschland bis Ende 2018 jedes Jahr rund 27.000 Familienunternehmen vor einem Generationswechsel. Doch nur in 50 Prozent der Fälle wird ein Nachfolger in der Familie gefunden. Wollen die Kinder des Alteigentümers die Firma nicht übernehmen oder kann sich ein großer Gesellschafterkreis nicht einigen, bleibt meist nur der Unternehmensverkauf.
Marktkonsolidierung
Branchen wie die IT- und Telekommunikation, die Pharmaindustrie oder der Sektor der Automobilzulieferer stehen derzeit unter starkem Konsolidierungsdruck. Firmenlenker, die erkennen, dass sich ihr Unternehmen in immer größer werdenden Strukturen allein nicht halten kann, entscheiden sich oft für einen Verkauf.
Industrie 4.0
Die sogenannte Industrie 4.0, die Verzahnung der industriellen Produktion mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik, stellt Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Vor allem kleinere Mittelständler sehen sich nicht in der Lage, erforderliche technologische Veränderungen vorzunehmen. Dann liegt ein Verkauf nahe.
Neustart
Anders als der Generation ihrer Eltern ist es jüngeren Unternehmern oder Gründern von Start-ups zuweilen kein Anliegen, die Firma bis zum Ruhestand zu führen und sie dann innerhalb der Familie zu übergeben. Stattdessen verkaufen sie, um danach eventuell eine Idee für ein neues Unternehmen umzusetzen.
Insolvenz
Unternehmensverkäufe aus einer Insolvenz heraus nehmen derzeit ab. Der Grund: Das extrem niedrige Zinsniveau führt dazu, dass Banken eher bereit sind, in Not geratene Kredite umzuschulden oder Finanzierungen zu prolongieren.
Und das sind die Kaufinteressenten…