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Interkulturelle Kompetenzen: 8 Tipps für mittelständische Unternehmen

© Andrey Popov

Interkulturell kompetente Menschen zeichnen sich durch Einfühlungsvermögen und Verständnis aus, das sie für Personen mit anderen kulturellen Hintergründen und Prägungen aufbringen. Im Bereich E-Commerce, der stark wächst und die internationale Geschäftswelt maßgeblich beeinflusst, ist interkulturelle Kompetenz und Sensibilität eine mittlerweile unverzichtbare Fähigkeit. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wie interkulturelle Kompetenz ein Unternehmen erfolgreicher macht.

Unternehmen, die interkulturelle Kompetenzen großschreiben, sind beliebte Arbeitgeber. Auch im Bereich E-Commerce, der durch internationalen Handel geprägt ist, führt interkulturelles Verständnis zu zufriedeneren Mitarbeitenden, intensiverer Kommunikation und optimierten Arbeitsabläufen. Dabei gilt, dass Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen sollten. Folgende Aspekte machen interkulturelle Kompetenz zu einer essenziellen Komponente in Unternehmen:

1.      Keine Benachteiligungen

Menschen aus anderen Kulturen sollen sich nicht benachteiligt oder unverstanden fühlen, wenn sie einen Beitrag leisten. Ein Gefühl des Ausschlusses aufgrund sprachlicher und/oder kultureller Kompetenzen führt zu unglücklichen Arbeitnehmende. Sorgen Sie für eine Atmosphäre, in der sich niemand benachteiligt fühlt – Mitarbeitende spüren es, wenn sie trotz ihres anderen kulturellen Hintergrunds als gleichwertig angesehen werden.

Globalisierung kombiniert mit Pandemie sorgt dafür, dass Meetings einerseits viel interkultureller geprägt sind und andererseits häufiger stattfinden, wenn auch digital. Ein Zoom-Meeting kann die eigene interkulturelle Kompetenz auf die Probe stellen, obwohl man sich nicht gegenübersteht.

2.      Motivation und Zufriedenheit

Interkulturelles Training bringt Fach- und Führungskräften die Gepflogenheiten und die Etikette in anderen Kulturkreisen näher. Mitarbeitende, die sich verstanden und respektiert fühlen, arbeiten mit mehr Freude und dementsprechend besser. Interkulturelle Kompetenz führt also direkt zu zufriedenen und somit motivierteren Angestellten.

Auch die Belegschaft in anderen Ländern muss verstanden werden, um sie motivieren zu können. Um einen gemeinsamen Nenner zu finden und an einem Strang zu ziehen, braucht es interkulturelle Kompetenz – bei Mitarbeitenden und Führungskräften.

3.      Vielfalt im Unternehmen

Teams, die divers sind, treffen bessere Entscheidungen. Interkulturelle Kompetenzen sorgen dafür, dass sich im Team alle gleichwertig fühlen und an einem gemeinsamen Ziel arbeiten können. Die Gefahr, dass jemand bei Projekten und Entscheidungen vernachlässigt wird, weil es sprachliche Hürden gibt, wird verringert.

Der Arbeitsalltag sieht in anderen Kulturen anders aus – international tätige KMUs müssen das berücksichtigen. Interkulturelles Training sensibilisiert hinsichtlich der alltäglichen Unterschiede – von Arbeitszeiten über Zusatzleistungen bis hin zum E-Mail-Verkehr. So kann man sichergehen, dass der Status-Quo im Heimatland von Arbeitnehmenden nicht automatisch als der Standard aller Länder verstanden wird.

4.      Konfliktfreie Umgebung

Vermeiden Sie mit interkulturellem Training Konfliktsituationen, die Produktivität, Motivation und Wohlbefinden in KMUs negativ beeinflussen (würden). Je nach Branche und Einzugsgebiet hängt der Erfolg des eigenen KMUs direkt mit der Fähigkeit zusammen, über Kulturen und Sprachen hinweg kommunizieren zu können.

Meetings, Verkaufsgespräche, Bestellungen in und aus anderen Ländern, Kooperation mit Franchisenehmenden in anderen Kulturkreisen, Arbeitsalltag und Zeitmanagement werden in anderen Ländern mit diversen Leitkulturen anders handgehabt. Die spanische Siesta ist in Deutschland nicht Usus, viele Firmen in Spanien schreiben aber nach wie vor eine zweistündige Mittagspause vor.

5.      Chance zur Entfaltung

Geben Sie Menschen, die aus Krisenregionen geflohen sind, die Chance, sich in einem kleinen oder mittleren Unternehmen zu entfalten und zu entwickeln. Menschen, die Traumatisches erlebt haben und im neuen Arbeitsumfeld auf sensibilisierte Kolleginnen und Kollegen sowie Chefinnen und Chefs treffen, werden viel eher und schneller zu hochmotivierten und professionellen Mitarbeitenden.

Das hat zum Beispiel positive Auswirkungen auf die Corporate Identity Ihres Unternehmens, das ein diverses und sensibles Image bekommt. In einem interkulturell kompetenten Unternehmen wollen Menschen aus aller Welt auch gerne arbeiten – das Mindset ist ansteckend.

6.      Persönliches Wachstum

Führungskräfte, die ihren eigenen Horizont erweitern und bereit sind, persönlich zu wachsen, werden erfolgreicher. Ihre Einstellung und Herangehensweise macht sie zu empathischeren Menschen und besseren Führungskräften in Unternehmen, die sich durch diverse Teams auszeichnen.

Interkulturell gebildete Führungskräfte beseitigen Probleme nicht nur für sich selbst, sondern versuchen, die bestmögliche Lösung für alle zu finden. Sie können Kompromisse eingehen und zeigen ihren Angestellten somit, dass sie als Teil des Unternehmens genauso wichtig sind wie die Führungsetage.

7.      Positive (Mund-)Propaganda

Interkulturelle Kompetenz kann zu zufriedeneren Kunden und positiver (Mund-)Propaganda führen. In der Welt des E-Commerce sind Rezensionen eine bedeutende Facette, zu viel Negativität kann das Unternehmen in eine finanzielle Schieflage bringen. Positive Rückmeldungen bezüglich der zum Beispiel sprachlichen Fähigkeiten in der Vertriebsabteilung kann direkt zu mehr Bestellungen aus den jeweiligen Regionen führen.

Ein E-Commerce Kunde, der sich von Ihrem Auftreten, der Sprache und der Etikette angesprochen fühlt, wird ihr E-Commerce Unternehmen eher weiterempfehlen, als eines, das auf die Gepflogenheiten anderer keinen Wert legt. Das gleiche gilt für Kundinnen und Kunden, die Beratung zu einem Ihrer Produkte suchen und diese ohne sprachliche Barrieren oder Fauxpas auch bekommen.

8.      Gesteigerte Umsätze

Die Zuwanderung ist ein Faktor, der die Kommunikation und Interaktion in Unternehmen beeinflusst. Unternehmen, die viele internationale Mitarbeiter beschäftigen, können Konflikte, Arbeitsmoral, Wohlbefinden, Kommunikationsqualität und Zusammenhalt maßgeblich durch interkulturelles Training beeinflussen.

Für KMUs sind eine gesunde Arbeitsmoral und Angestellte, die sich respektvoll und auf Augenhöhe begegnen, gleichbedeutend mit gesteigertem Umsatz. Dies gilt auch für ein besseres sprachliches Verständnis, denn Klarheit auf dieser Ebene verhindert etwa große und kleine Fehler, die unter Umständen sehr zeitintensiv und teuer werden können.

Fazit

Ohne interkulturelle Kompetenz können international tätige KMUs kaum mehr fähige und motivierte Mitarbeitende locken. Die Fähigkeit, Menschen aus anderen Kulturen empathisch zu begegnen, macht Businesstreibende zu besseren Führungskräften und sorgt firmenintern für mehr Motivation, Genauigkeit, Zufriedenheit und Vielfalt. Führungskräfte tun gut daran, interkulturelle Kompetenzen großzuschreiben, um den Erfolg langfristig zu steigern und das Image positiv zu beeinflussen.

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