Gute Aussichten für China-Aktien

China hat im November seinen Aktienmarkt für Anleger aus aller Welt geöffnet. Jetzt können auch internationale Investoren Geld in chinesische Unternehmen anlegen. Anlass genug, sich den chinesischen Finanzmarkt genauer anzuschauen. 

Die chinesische Regierung treibt die Liberalisierung ihrer Finanzmärkte voran. Ein großer Schritt war im August die Eröffnung der ersten Renminmbi-Clearing-Bank in Frankfurt. Seitdem können Banken und Unternehmen über die Bank of China Geschäfte in der chinesischen Währung abwickeln. Ein weiterer Meilenstein folgte im November mit der Kooperation der Börsen in Hongkong und Shanghai, die es Anlegern in Hongkong und Shanghai erstmals ermöglicht, die jeweils an der anderen Börse gelisteten Wertpapiere zu kaufen und verkaufen. Damit öffnet sich auch für ausländische Investoren die Tür zum chinesischen Markt, von dem sie bislang weitgehend ausgeschlossen waren.

Reform des Unternehmenssektors

Auch auf Unternehmensseite unternimmt die Regierung ernsthafte Schritte, um die Wettbewerbsbedingungen zu verbessern. So reduziert sie zunehmend ihren politischen Einfluss auf staatseigene Firmen, zum Beispiel durch neue, gemischte Eigentümerstrukturen. Gleichzeitig lockert sie die Zügel für private Unternehmen. Die Konsequenz ist: Die Anzahl neuer Unternehmen steigt bereits rapide an. Die Bedingungen für private und öffentliche Unternehmen sollen auf vielen Ebenen angeglichen werden. Damit wird ein wesentlicher Faktor für das geringe Wachstum der Unternehmensgewinne angegangen, nämlich die starke Dominanz der staatseigenen Betriebe. Privaten Unternehmen fehlten in der Vergangenheit die Anreize, ihre Profitabilität zu verbessern. Lohn- und Fixkosten stiegen schneller an als die Produktivität. Das machte die Unternehmen extrem anfällig für eine leicht schwächere Konjunktur.

Positive Zeichen für den Aktienmarkt

Aufgrund der schwierigen Wettbewerbsbedingungen und eines schwachen, wenn nicht gar rückläufigem Gewinnwachstums der privaten Unternehmen waren wir bisher gegenüber chinesischen Aktien eher skeptisch eingestellt. Auf dem Weltmarkt mussten die Unternehmen dafür einen Abschlag von rund 40 Prozent hinnehmen. Vor allem die chinesischen Finanzwerte, also Banken und Immobilienentwickler, machten uns Sorgen. Das starke Kreditwachstum ließ uns einen Anstieg der notleidenden Kredite befürchten. Und der Immobilienmarkt war ebenfalls alles andere als vertrauenerweckend. Doch das hat sich durch Chinas Liberalisierungsbemühungen geändert. In den vergangenen Monaten haben viele Analysten ihre Gewinnprognosen für chinesische Aktien erhöht.

Fazit

Für die nächsten zwölf Monate erwarten wir eine gute Performance von chinesischen Aktien. Der Zugang zu Finanzierung, der Marktzugang zu bisherigen Staatsmonopolen sowie Initiativen für die Stärkung von Forschung und Innovation sollten den privaten Unternehmen helfen, ihre Fixkosten zu senken und in der Wertschöpfungskette zu steigen. Damit sind die Aussichten für ein Gewinnwachstum gut und auch die bisher hohen Risikoprämien sollten sinken.


Zur Person

Christina Böck (© AXA Investment Managers)Christina Böck ist CIO Switzerland & Head Solution Strategists Central Europe bei AXA Investment Managers. AXA Investment Managers Paris SA (AXA IM) gehört zur AXA-Gruppe und ist ein Multi-Experte in der Vermögensverwaltung. Mit einem verwalteten Vermögen von rund 562 Mrd. Euro (Stand: März 2014) ist AXA IM einer der größten in Europa ansässigen Asset Manager. www.axa-im

Autorenprofil

Christina Böck ist CIO Switzerland & Head Solution Strategists Central Europe bei AXA Investment Managers. AXA Investment Managers Paris SA (AXA IM) gehört zur AXA-Gruppe und ist ein Multi-Experte in der Vermögensverwaltung. Mit einem verwalteten Vermögen von rund 562 Mrd. Euro (Stand: März 2014) ist AXA IM einer der größten in Europa ansässigen Asset Manager.

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