Website-Icon Unternehmeredition.de

Finanzierungsalternative Sale & Lease Back

Eine Erhöhung der Eigenkapitalquote ohne die Linien bei der Hausbank weiter zu belasten – das kann ein Grund sein, warum Unternehmen verstärkt alternative Finanzierungsformen in Erwägung ziehen. So geschehen bei einem Traditionsunternehmen, dem ein neuer Großauftrag ins Haus stand.

Das Unternehmen aus einer kleinen badischen Stadt am Rande des Schwarzwaldes ist mit seinen 160 Mitarbeitern in der metallverarbeitenden Industrie tätig. Bereits seit Generationen fertigt der Betrieb Präzisionswerkzeuge für die Industrie. Um technisch immer auf dem neusten Stand zu sein, investierte der Inhaber über die Jahre stetig in neue Maschinen. So kam es, dass die Eigenkapitalquote niedrig blieb und das Unternehmen häufig im laufenden Geschäft die Kontokorrentlinien ausschöpfte. Als schließlich im vergangenen Jahr ein neu

llte eine Finanzierungsalternative generiert werden. Durch die relativ dünne Eigenkapitaldecke schied eine Finanzierung über die Hausbank aus, zumal das Unternehmen das Ziel hatte, langfristig die Eigenkapitalquote zu erhöhen. Eine Sale & Lease Back-Lösung kam angesichts des gut gepflegten und neuen Maschinenparks in Betracht.

Finanzierung für den produzierenden Mittelstand

Trotz allgemein niedriger Zinsen haben Unternehmen – beispielsweise mit einer geringen Eigenkapitalquote – häufig Schwierigkeiten, Bankenfinanzierungen zu erhalten. In einer zu diesem Thema Anfang des Jahres durchgeführten Studie „Finanzierungsmonitor 2017“ beklagen die Firmen in diesem Zusammenhang ein Mehr an Bürokratie und demzufolge Wartezeiten bei der Finanzierung über Kreditinstitute. Aus diesem Grund wünscht sich der deutsche Mittelstand mehr Unabhängigkeit bzw. ergänzende alternative Lösungen, wie eine andere aktuelle Studie des Bundesverbandes Factoring für den Mittelstand zeigt. Jeder zweite Finanzentscheider sieht laut dieser Befragung Vorteile in modularen Lösungen für eine ausgewogene Finanzierung.

Das Prinzip von Sale & Lease Back

Wer mit seinem Unternehmen im produzierenden Gewerbe tätig ist und weiteren Liquiditätsbedarf hat, für den kann eine Sale & Lease Back-Finanzierung oder die als Mietkauf bekannte Variante Sale & Rent Back eine Ergänzung seiner bestehenden Finanzstruktur sein. Bei Sale & Lease Back zählt in erste Linie die Werthaltigkeit der Maschinen und Anlagen. Und so funktioniert es: Bei Sale & Lease Back verkauft das Unternehmen seine Maschinen beziehungsweise Produktionsanlagen an einen spezialisierten Leasinganbieter. Der Erlös steht dem Unternehmen sofort zur Verfügung. Gleichzeitig least das Unternehmen die Maschinen vom Leasinggeber wieder zurück.

Eine Erhöhung der Eigenkapitalquote ohne die Linien bei der Hausbank weiter zu belasten – das kann ein Grund sein, warum Unternehmen verstärkt alternative Finanzierungsformen in Erwägung ziehen. So geschehen bei einem Traditionsunternehmen, dem ein neuer Großauftrag ins Haus stand.

Für das Unternehmen ändert sich im täglichen Betrieb nichts: Die Maschinen stehen ihm uneingeschränkt weiter zur Verfügung. Läuft der Leasingvertrag aus, erwirbt das Unternehmen in aller Regel das Eigentum der Maschinen zunächst zurück oder bittet um eine Anschlussfinanzierung. Seine unternehmerischen Gestaltungsmöglichkeiten bleiben dabei uneingeschränkt.

Stärkung der Eigenkapitalbasis

Durch die frische Liquidität, die durch Sale & Lease Back in das Unternehmen fließt, wird die Eigenkapitalbasis gestärkt, ohne die Fremdkapitalquote zu erhöhen. Damit steigt indirekt nicht nur die Kreditwürdigkeit – auch das Rating verbessert sich.

Eine Sale & Lease Back-Finanzierung kann also eine passende Option zur Liquiditätsgenerierung für Unternehmen sein. Auch in vielen anderen Fällen – sei es in der Unternehmensnachfolge, in Wachstumsphasen – oder in Restrukturierungssituationen und nicht zuletzt auch in Krisensituationen ist es eine nachgefragte Finanzierungsergänzung zu Bankkrediten. Darüber hinaus finanzieren sich die Leasingraten aus den erwirtschafteten Umsätzen und sind steuerlich abzugsfähig.


 Zur Person

Thomas Vinnen ist Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der Nord Leasing GmbH. Davor war der Bank- und Diplom-Kaufmann u.a. in leitender Funktion bei der DaimlerChrysler AG sowie Alleinvorstand eines Wareneinkaufsfinanzierers. Neben seiner Geschäftsführertätigkeit bei Nord Leasing ist er seit vergangenem Jahr außerdem Geschäftsführer der Deutsche Einkaufsfinanzierer GmbH.

www.nordleasing.com

 

 

 

Die mobile Version verlassen