Website-Icon Unternehmeredition.de

Familienunternehmen performen besser

Familienunternehmen performen besser

Bildquelle: Adobe Stock; © paulaphoto

Die Erkenntnis, dass bei Familienunternehmen eher eine langfristigere Strategie verfolgt wird, ist nicht neu. Eine aktuelle Studie der Fondsgesellschaft Conren hat jetzt für diese These weitere Belege gefunden. Untersucht wurde, wie gut sich größere börsennotierte Familienunternehmen aus Europa in der Corona-Krise geschlagen haben.

Die Experten von Conren schauten sich dabei zuerst die Aktienkurse der Unternehmen im Zeitraum zwischen April 2020 und Juni 2021 an – also während der Hochphase der weltweiten Corona-Pandemie. Weiterhin erfolgte eine Betrachtung der Börsenentwicklung von März 2009 bis zum März 2020 – der Zeitraum zwischen der internationalen Finanzkrise und dem Beginn der Corona-Pandemie. Für die Untersuchung wurden annähernd 1.000 Familienunternehmen ausgewählt, die über eine Marktkapitalisierung von mehr als 200 Mio. EUR verfügen.

Gute Performance von börsennotierten Familienunternehmen

Als letzten großen „Börsenzyklus“ definiert die Conren-Studie die Phase vom Ende der Finanzkrise bis zum Beginn der COVID-19-Pandemie. In dieser Niedrigzinsphase von März 2009 bis März 2020 haben sich der Studie nach die Aktien von Familienunternehmen wesentlich besser entwickelt als der Gesamtmarkt. So habe sich das sogenannte „europäische CONREN-Familienunternehmen-Universum“ – bei Gewichtung nach Marktkapitalisierung – eine Gesamt-Rendite (Total Return) von 246 % erzielt. Der breite europäische Aktienindex STOXX Europe 600 erzielte im gleichen Zeitraum dagegen lediglich einen Wert von 155 %. Auch der vergleichbare FTSE Developed Europe All Cap Index erreichte nur 170,8 %. Daraus errechnet Conren eine Total-Return-Outperformance der Familienunternehmen von 5 bis 6 Prozent pro Jahr gegenüber dem restlichen Markt. Das ist ein hoher Wert, der Investments in familiengeführte Unternehmen als sehr attraktiv darstellt.

Auch in der Corona-Krise gut abgeschnitten

Die Studie zeigt zudem, dass die Aktien von europäischen Familienunternehmen auch in der Hochphase der Corona-Pandemie von April 2020 – Juni 2021 besser performt haben als der Markt. Bei Gewichtung nach Marktkapitalisierung erzielten die untersuchten Unternehmen einen Total Return von 61,8 %. Der breite europäische Aktienindex STOXX Europe 600 konnte im gleichen Zeitraum dagegen lediglich einen Total Return von 45,8 % erreichen. Der vergleichbare FTSE Developed Europe All Cap Index lag laut Studie bei 48,3 %.

Familienunternehmen sind besonders krisenfest

„Das Ergebnis hat selbst uns überrascht: In über 80 % der untersuchten Fälle haben Familiengesellschaften andere managergeführte Unternehmen (oder Nicht-Familienunternehmen) tatsächlich in der Wertenwicklung mitunter weit übertroffen – und das unabhängig von Ländern, Branchen, Größe, dem jeweils geltenden Abschnitt im Konjunkturzyklus oder der vorherrschenden Marktphase. Nun vermuten wir nicht länger, sondern wissen, dass Familienunternehmen die besseren Investments sind“, heißt es im Vorwort der Studie. Familienunternehmen wären besonders stabil, weil sie zäh, krisenbewusst und kampferfahren seien. Man sehe in dieser Krise wie groß der Vorteil ist, wenn Entscheider ihre Unternehmen bereits erfolgreich durch andere Krisen gesteuert haben. Gerade in einer solchen schwierigen Phase gehe es um die eigene Reputation und das eigene Geld.

Die mobile Version verlassen