Trainer und Verkäufer

Keller Sports geht beim Handel mit Sportartikeln neue Wege. Kostenlose Sportkurse gehören genauso zum Programm wie Kooperationen mit Markenherstellern. Nun wagt sich das Unternehmen von der Online- in die Offline-Welt.


„Wir wollen unseren Fokus behalten, also was wir besser können als die Konkurrenz, und das ist das Kundenerlebnis.“

Moritz Keller, Geschäftsführer der Keller Sports GmbH


Die Idee einer individuellen Beratung in den digitalen Medien kommt bei den Experten der Online- und Start-up-Szene gut an. Im vergangenen Jahr erhielt Keller Sports mit dem Shop Usability Award eine renommierte Auszeichnung und belegte gleichzeitig beim Internet World Business Award den dritten Platz. Das hochgelobte Online-Konzept soll mit derzeit einer Million Besuchern pro Monat noch deutlich wachsen. Mit ihrer Premium-Kultur hat Keller Sports europaweit eine eigene Nische geschaffen: „Wir wollen eine Benchmark setzen“, formuliert Moritz Keller seine Ansprüche. Derzeit ist das Angebot in 30 Ländern verfügbar, das Auslandsgeschäft macht heute etwa die Hälfte des zweistelligen Millionenumsatzes aus.

Mit den Produzenten zum Erfolg

Die Beziehung zu den Markenherstellern ist das Fundament, auf dem Keller Sports steht. Die beiden Keller-Brüder versuchen dabei, eine Symbiose zu schaffen, die weniger von Verhandlungen als vielmehr von Kooperationen geprägt ist. Keller Sports bietet den Marken mit ihrem Premium-Konzept eine klar umrissene Zielgruppe – Berufstätige mit hoher Wochenarbeitszeit, viel Gehalt und einem Hang zu Einzelsportarten. Um diese Kunden von neuen Produkten zu überzeugen, veranstalten Hersteller wie Adidas oder Nike kostenfreie Erlebnistouren wie Trailruns in den Alpen oder auch Sonderaktionen wie personalisierte Lasersignaturen für die Laufschuhe. Keller Sports ist dabei das Bindeglied und die Plattform, über die die Marketing-Aktionen stattfinden. Die gegenseitige Unterstützung zwischen Händler und Produzent geht so weit, dass einzelne Marken auch Tipps bei der Store-Eröffnung gegeben haben. Einige Euros für kostspielige Ideen konnten damit vermieden werden, beteuert Moritz Keller.

Die Geschäftsidee ist mit ihrem unkonventionellen Ansatz bislang erfolgreich. Seit der Gründung vor elf Jahren konnte Keller Sports jedes Jahr den Umsatz deutlich steigern. Mit den Gewinnen wurde der Warenbestand Schritt für Schritt ausgebaut. Vor vier Jahren stieg dann der Privatinvestor Christian Mangstl als Kapitalgeber ins Unternehmen ein. Mangstl ist Mitgründer und ehemaliger CEO der Marke Scout24. Für den neuen Store bewilligte nun die Mittelstandsbank der Commerzbank einen flexiblen Kredit über fünf Mio. Euro. Jetzt will Moritz Keller zusammen mit den beiden anderen Geschäftsführern das bestehende Programm weiter ausweiten. Neue Events sollen das Verkaufskonzept stärken und weitere Kampagnen mit exklusiven Sportartikeln die Leute neugierig machen: „Wir wollen unseren Fokus behalten, also was wir besser können als die Konkurrenz, und das ist das Kundenerlebnis.“

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