Experten von morgen sichern

Weniger als jeder sechste Arbeitgeber kann von sich sagen, ausreichend Nachwuchskräfte in den eigenen Reihen zu haben. Dabei können schlummernde Talente für Führungskräfte- und Spezialistenkarrieren gefunden und gefördert werden. 

Einer der größten Fehler bei der Auswahl von Mitarbeitern für Aufgaben mit erweiterter Führungs- und Aufgabenverantwortung ist, aus sehr guten bisherigen Leistungen das Potenzial für zukünftige, erweiterte Aufgaben abzuleiten. Ein äußerst erfolgreicher Mitarbeiter aus der Abteilung Forschung und Entwicklung muss nicht automatisch ein guter Abteilungsleiter werden. Ein solcher Karriereschritt kann sogar konträr zu persönlichen Stärken und eigenen Wünschen zur Weiterentwicklung laufen. Die Folge: An einer wichtigen Schlüsselfunktion sitzt ein frustrierter Abteilungsleiter, der Arbeitsergebnisse zwar fachlich gut beurteilen kann, aber sich gegenüber seinen Mitarbeitern nicht durchsetzen kann, sein Team nicht motiviert bekommt und Abteilungsziele nicht erreicht. Wichtig ist vielmehr, neben aktuellen Leistungen von Mitarbeitern das Potenzial für künftige Aufgaben zu berücksichtigen. Hier setzt die Leistungs-Potenzial-Matrix an. Bei

Leistungs-Potenzial-Matrix (© Right Management)
(© Right Management)

der Beurteilung von Mitarbeitern ist ein sowohl rückwärts als auch vorwärts gerichtetes Instrument wichtig. Die Eignung als Führungskraft lässt sich durch Testverfahren, aber auch durch Beobachtungen im täglichen Arbeitsablauf ermitteln. Leitfragen sind dabei: Wie hat ein Mitarbeiter seine Führungskraft bei einer Krankheit vertreten? Wie stellt er sich in Projektgruppen und Krisensituationen dar? Wie weit schaut er bei seinen Entscheidungen und Vorschlägen über den „Bereichstellerrand“? Inwiefern denkt er unternehmerisch?

Abteilungsübergreifende Einschätzungen nutzen

Auch wenn Unternehmenslenker in letzter Instanz selbst über Personalfragen entscheiden, sollten sie bei der Vorbereitung ihre wichtigsten Komplizen miteinbeziehen: Abteilungsleiter und Personalabteilung, gegebenenfalls weitere wichtige Schnittstellen-Verantwortliche. Im Rahmen einer Talentkonferenz wird darüber abgestimmt, welche Talente mit welchen Maßnahmen gefördert werden sollen.

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