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Ein Pionier auf Wachstumskurs

Basierend auf ihrer mehr als 30-jährigen Erfahrung mit der Wasserstrahl-Fertigungstechnologie hat sich die Norafin Industries zu einem weltweit gefragten Entwickler und Hersteller von Vliesstoffen entwickelt. Mit einem langfristig orientierten Beteiligungsinvestor will das Unternehmen jetzt weiter wachsen.

Wann immer André Lang derzeit einen Flug in die USA bucht, gibt es viel zu tun. Der Geschäftsführende Gesellschafter der Norafin Gruppe denkt dann an den für 2018 geplanten Produktionsstart der neuen Niederlassung im Westen von North Carolina. Bis dahin muss ein zu den modernen Technologien der Firma passendes Produktionsgebäude errichtet werden. Verhandlungen mit der Baufirma stehen an, und schon im kommenden Jahr sollen die ersten Maschinen und Anlagen installiert sein. Insgesamt rund 15 Mio. Euro will die Firmengruppe dafür investieren. Es soll sich lohnen in einem Markt, der schon jetzt für 30 Prozent des Gesamtumsatzes steht. „Wir rücken näher an unsere Kunden in den USA und eröffnen uns dadurch zusätzliche Wachstumschancen. Gleichzeitig werden durch den US-Standort bei uns in Europa Kapazitäten frei, die wir ebenfalls für die weitere Expansion nutzen wollen“, sagt André Lang.

Norafin Industries ist innovativer Nischenplayer

Der Mut, offensiv Marktchancen zu suchen, ist für das Unternehmen nicht neu. Dank seiner Innovationsfähigkeit und Kundenorientierung hat es sich zu einem wachstumsstarken Partner für Industriekunden entwickelt, der aufbauend auf der Vliesstoff-Technologie Produktlösungen entwickelt, herstellt und vertreibt.

Vliesstoff mit Know-how: Seit 30 Jahren entwickelt Norafin Industries seine Produkte weiter. (© Norafin)

Zum Einsatz kommen sie unter anderem in der prozessorientierten Luft- und Flüssigkeitsfiltration oder in Hochleistungswalzen für die Spezialpapierherstellung. Aber auch für die Schutzbekleidungs- und Bauindustrie sowie für Spezialanwendungen etwa in der Medizin produziert Norafin und profitiert dabei von seiner Innovationskraft. Denn Vliese werden auf Faserbasis durch technisch komplexe Prozesse zusammengeführt und verbunden. Hier kann der Anbieter aus dem Erzgebirge auf seiner mehr als 30-jährigen Erfahrung mit der sogenannten Spunlace-Technologie zur Fertigung mit Wasserstrahlen aufbauen. Bereits 1980 hat er gemeinsam mit dem sächsischen Forschungsinstitut für Textilindustrie, dem heutigen STFI, die erste Wasserstrahllinie Europas entwickelt. Seitdem kamen immer wieder Innovationen hinzu. „Norafin arbeitet heute etwa mit 40 verschiedenen Polymeren, während andere Hersteller üblicherweise nur fünf davon verwenden“, sagt André Lang.

Basierend auf ihrer mehr als 30-jährigen Erfahrung mit der Wasserstrahl-Fertigungstechnologie hat sich die Norafin Industries zu einem weltweit gefragten Entwickler und Hersteller von Vliesstoffen entwickelt. Mit einem langfristig orientierten Beteiligungsinvestor will das Unternehmen jetzt weiter wachsen.

Internationales Wachstum

Rund 80 Prozent seiner Entwicklungen erarbeitet das Unternehmen zusammen mit den Kunden. „Gleichzeitig sind wir in der Lage, auch viele Kleinaufträge zu wettbewerbsfähigen Preisen zu bearbeiten“, sagt Lang.

Norafin hat sich so heute einen großen Kundenkreis auf allen Kontinenten geschaffen. 75 Prozent der Umsätze gehen in den Export, wobei die wichtigsten Abnehmer neben den USA ihren Sitz in Europa haben. Der Weg dahin führte über unterschiedliche Eigentümerverhältnisse. Von den Jahren 2000 bis 2006 war das Unternehmen Teil der Jacob Holm Gruppe, von der es sich danach gemeinsam mit einer Schwesterfirma abspaltete. Nachdem vor vier Jahren die Beteiligungsgesellschaft Pinova Capital gemeinsam mit dem Management die Norafin Gruppe erworben hatte, wurden die Fertigungskapazitäten in Mildenau signifikant ausgebaut und die Internationalisierung vorangetrieben. Mit Blick auf den Werksaufbau in den USA und die weitere Entwicklung stand dann 2015 in Abstimmung mit Pinova eine erneute Weichenstellung an. „Wir wollten uns rechtzeitig einen langfristigen Partner suchen, um unserer Wachstumsstrategie treu bleiben zu können“, erläutert Lang.

Verlässlicher Partner für die Zukunft

Durch die langjährige Geschäftsbeziehung zur Volksbank Chemnitz eG kam der Kontakt zur VR Equitypartner GmbH zustande, die als Beteiligungsgesellschaft der genossenschaftlichen FinanzGruppe mittelständischen Unternehmen als Eigenkapitalinvestor zur Seite steht. Das Management fand damit einen Gesellschafter, der die strategische Perspektive in den USA mitträgt und die Expansion insgesamt auch mit seinem Know-how unterstützt.

„Norafin ist ein entwicklungs- und wachstumsstarker Nischenplayer, der in seinem zukunftsträchtigen Markt sehr gut positioniert ist und mit qualitativ hochwertigen, innovativen Produkten überzeugt“, sagt Martin Völker, Geschäftsführer von VR Equitypartner. Im März hat die Beteiligungsgesellschaft die Mehrheitsteile von Pinova Capital übernommen und in einem zweiten Schritt einen Co-Investor aus dem Beirat von VR Equitypartner als weiteren Gesellschafter eingebracht. Das Management hat seinen Anteil von vorher zehn auf nun rund 25 Prozent aufgestockt und bestimmt in Abstimmung mit den anderen Anteilseignern das operative Geschäft. Über die Ziele sind sich alle einig. „Wir sind erfolgsgetrieben und wollen das internationale Wachstum von Norafin kontinuierlich vorantreiben“, sagt André Lang.

Kurzprofil Norafin Industries (Germany) GmbH

Gründungsjahr 1995
Branche Vliesstoffe. Materialkonstruktionen, Composites
Unternehmenssitz Mildenau (Sachsen)
Umsatz 2015 32 Mio. Euro
Mitarbeiterzahl 170

www.norafin.de

Basierend auf ihrer mehr als 30-jährigen Erfahrung mit der Wasserstrahl-Fertigungstechnologie hat sich die Norafin Industries zu einem weltweit gefragten Entwickler und Hersteller von Vliesstoffen entwickelt. Mit einem langfristig orientierten Beteiligungsinvestor will das Unternehmen jetzt weiter wachsen.

„Die langfristige Perspektive hat einen hohen Stellenwert“

Interview mit André Lang, Geschäftsführender Gesellschafter der Norafin Industries (Germany) GmbH

Unternehmeredition: Herr Lang, wie gelingt es der Norafin Gruppe, an den internationalen Märkten kontinuierlich zu wachsen?
Lang:
Wir sind innovativ, nehmen die Kunden ernst und legen bei der gemeinsamen Entwicklungsarbeit unser Know-how auf den Tisch. Die Unternehmen verlassen sich auch darauf, dass wir sie etwa bei der Einführung neuer Normen auf notwendige Produktanpassungen hinweisen. Wir suchen darüber hinaus immer wieder neue Märkte und schauen, wo wir mit unseren Produktlösungen Engpässe beheben können.

Warum investieren Sie gerade viel Geld in einen US-Produktionsstandort?

(© privat)

In den USA gibt es einen ausgeprägten Nationalstolz, und da ist es von Vorteil, wenn man vor Ort produziert. Wir können so außerdem unsere Kunden dort noch schneller beliefern. Nicht zuletzt erschließen wir uns für bestimmte Produkte wie etwa Schutzbekleidung, die man nicht von außen in die USA liefern darf, neue Absatzmöglichkeiten.

Was schätzen Sie an Ihrem neuen Gesellschafter VR Equitypartner besonders?
Einen hohen Stellenwert hat die langfristige Perspektive. Bei VR Equitypartner gibt es keinen harten Zeitplan wie etwa bei einem geschlossenen Fonds, der zu einem bestimmten Zeitpunkt veräußern muss. Das kann ja gerade dann sein, wenn es nicht zum Markt passt. Nicht minder wichtig ist es, dass der Investor unsere Produkte und unsere Strategie versteht. Und auch die Chemie zwischen den Menschen muss stimmen.

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