Deutscher M&A-Markt boomt

Die deutsche Wirtschaft ist weltweit bekannt für stetig steigende Exporte. 2014 exportierten deutsche Unternehmen so viel wie nie zuvor. Ebenso sind auch die Importe in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Steigende Zahlen im Export und Import gelten jedoch nicht nur für Waren und Dienstleistungen, sondern auch für den deutschen M&A-Markt. 

Mittelstand treibt Internationalität voran

Treiber dieser Entwicklung ist nicht die überschaubare Zahl der Megadeals großer Unternehmen, sondern deutlich verstärkt der deutsche Mittelstand. 2014 und fortführend auch 2015 wurden sehr viele kleinere und mittlere gesunde „Brot- und Buttertransaktionen“ durchgeführt, von denen der Übernahmemarkt lebt. Die Verkäufer von Unternehmen dürfen sich dabei über sehr attraktive Bewertungen freuen, die sich wieder auf dem hohen Niveau des Jahres 2007 bewegen. Neben der nicht abebbenden Geldschwemme auf der Suche nach attraktiven Unternehmen befruchtet das unverändert sehr günstige Klima für Akquisitionsfinanzierungen die Bewertung von Unternehmen. Der Bewertungsmultiplikator profitiert hier als Kehrwert vom niedrigen Zinsniveau. Die hohe Zahl internationaler Transaktionen ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass jede einzelne dieser Transaktionen heute deutlich komplexer und zumeist auch zeitintensiver ist, als dies noch vor Jahren der Fall war. Das gilt nicht nur für die sorgfältige Vorbereitung von Projekten, sondern insbesondere auch für die Prüfung der Geschäftsunterlagen im Datenraum (Due Diligence) und die Vertragsverhandlungen.

Anforderungsprofil an Berater wächst

Die wachsende Internationalität des Transaktionsmarktes hat auch bedeutende Konsequenzen für die involvierten Berater. So ist das Anforderungsprofil deutlich gestiegen. Im Rahmen der Mandatsvergabe prüfen nicht nur Großunternehmen und Finanzinvestoren, sondern immer öfter auch mittelständische Familienunternehmen den internationalen Track Record des Beraters. Deutliche Wettbewerbsvorteile haben hierbei feste Organisationen mit einer breiten Basis etablierter Partnerunternehmen in allen wichtigen Ländern und Regionen. Ferner sind globale Branchenteams mit spezifischer Sektorenexpertise heute ein „Must-have“, um als Berater in der „Königsdisziplin“ bei Fusionen und Übernahmen erfolgreich bestehen zu können.

Fazit

Der Übernahmemarkt mit Beteiligung deutscher Unternehmen ist in den letzten Jahren deutlich internationaler geworden. Die Entwicklung geht einher mit den steigenden Ex- und Importen von Waren und Dienstleistungen. Für das Gros der grenzüberschreitenden Transaktionen zeichnet sich der Mittelstand verantwortlich, der einerseits für Ausländer sehr attraktive Zielunternehmen bietet, andererseits seine Basis im Ausland durch Zukäufe konsequenter ausbaut. Aufgrund der höheren Komplexität von grenzüberschreitenden M&A-Prozessen sind die Anforderungen an Berater auch seitens der mittelständischen Auftraggeber deutlich gestiegen.


Zur Person

Dr. Axel Gollnick (© Angermann International GmbH)
(© Angermann International GmbH)

Dr. Axel Gollnick ist Vorstand der Angermann M&A International AG, dem ältesten unabhängigen M&A-Beratungshaus in Deutschland mit Fokus auf mittelgroße Unternehmens-transaktionen. Angermann M&A International ist Gründungsmitglied und deutsches Team der weltweit größten Organisation unabhängiger Beratungsunternehmen M&A International Inc. mit über 650 Professionals in 43 Ländern. www.angermann-ma.de

Autorenprofil

Dr. Axel Gollnick (axel.gollnick@angermann.de) ist geschäftsführender Partner der Angermann M&A International GmbH, dem ältesten unabhängigen M&A-Beratungshaus in Deutschland und Gründungsmitglied der mit 42 Partnern weltweit größten Organisation unabhängiger Beratungsunternehmen M&A International Inc. In Brasilien ist die Organisation durch das Team von Landmark Capital vertreten.

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