MBG-Beteiligung als Initialzündung
Mit der Förde Sparkasse Kiel und der Commerzbank Kiel war man eng in Gesprächen, aber ausschlaggebend war letztlich das Engagement der MBG Schleswig-Holstein, zu der die Bankpartner den Kontakt hergestellt hatten, wie Behrens erzählt. „Die MBG hat mit ihrer stillen Beteiligung und ihrem Glauben an Unternehmen und Management den Gordischen Knoten zerschlagen, so dass wir ein Konsortium mit den beiden genannten Kreditinstituten bilden konnten.“ Die MBG-Beteiligung war somit die Initialzündung für die Überwindung der Krise und die Gesundung des Unternehmens. „Wir sind bei 4CARE im September 2008 eingestiegen“, sagt Andreas Röpken, Kundenbetreuer bei der MBG Schleswig-Holstein. Damals gehörte das Unternehmen mehrheitlich der Private-Equity-Gesellschaft Berlin Capital Fund. Und Banken zögerten, hier langfristig Geld zu geben, weil sie nicht wussten, wie lange die Beteiligungsgesellschaft noch dabei bleiben würde. 4CARE wollte investieren, aber es fehlte das Kapital. „Das Unternehmen hatte gerade eine Verlustphase durchgemacht. Aber wir mögen Unternehmen, bei denen wir schon bald den Turnaround erwarten und zudem großes Vertrauen in die Geschäftsführung haben.“ Noch im Jahresverlauf 2008 kehrte 4CARE in die Gewinnzone zurück. Der Umsatz hat sich von 2008 bis 2012 fast verdoppelt.
Management Buy-out mitfinanziert
Heute geht es dem Unternehmen so gut, dass diese – auf zehn Jahre angelegte – stille Beteiligung aus dem Jahr 2008 zurzeit vorzeitig zurückgeführt wird. Eine zweite stille Beteiligung – ebenfalls wie die erste in einer Höhe von einer halben Million Euro – wurde Mitte 2012 vereinbart, um ein Management Buy-out (MBO) mitzufinanzieren. Das Management zahlte 2012 den Berlin Capital Fund als damaligen Mehrheitseigner (95%) aus. Zwischenzeitlich – Anfang 2012 – wurde 4CARE zudem von einer AG in die Rechtsform einer GmbH umgewandelt. Das Unternehmen ist heute Marktführer im internet-basierten Kontaktlinsen-Handel. „Dass die Restrukturierung gelang, war dem 2007 eingestellten Herrn Behrens und der Geschäftsführung insgesamt zu verdanken“, resümiert Röpken.
Bernd Frank