DBAG investiert in freiheit.com

freiheit.com
Die DBAG investiert in ein Software-Unternehmen (c) DBAG

Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) investiert in das Software-Engineering-Unternehmen freiheit.com technologies GmbH. Die Hamburger Tech-Firma entwickelt Softwareplattformen für digitale Geschäftsmodelle. Die Übernahme erfolgt mittels eines  Management-Buy-out (MBO), die beiden Gründer bleiben minderheitlich an freiheit.com beteiligt und werden das Unternehmen weiterhin führen. Nach Angaben der DBAG halten künftig auch leitende Mitarbeiter des Unternehmens Gesellschaftsanteile. Der Vollzug des Kaufvertrags steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden und soll zum Jahresende vollzogen werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

30 Mio. EUR Umsatz für 2021 erwartet

freiheit.com bezeichnet sich als einen „Pionier der agilen Softwareentwicklung“. Claudia Dietze und Stefan Richter haben das Unternehmen 1999 gegründet. Zwischen 2018 und 2020 legte der Umsatz jährlich durchschnittlich um 18 Prozent zu, für 2021 wird nach Aussage der DBAG ein Umsatz von rund 30 Mio. EUR erwartet. Zu den Kunden gehören große Unternehmen wie Daimler, Metro und Tchibo – aber auch mittelständische Betriebe. Im Kern geht es um Projekte der digitalen  Transformation von Geschäftsmodellen – wie beispielsweise kostengünstige und stabile Bestellplattformen zu entwickeln oder leistungsfähige, attraktive Webshops. Das Unternehmen beschäftigt rund 150 Mitarbeiter. Ein zweiter Standort besteht seit drei Jahren in Lissabon (Portugal).

Jannick Hunecke © DBAG

„freiheit.com ist in einem prosperierenden Markt ein etabliertes und selbst stark wachsendes Unternehmen, das sich mit vielen Referenzprojekten einen hervorragendem Ruf erworben hat“, so Jannick Hunecke, seit diesem Jahr neues Mitglied des DBAG-Vorstands; „wir wollen das Unternehmen mit unserer Erfahrung in der Begleitung von Wachstumsunternehmen so unterstützen, dass es auch künftig mit hohem Tempo vorankommen kann und dabei die Agilität beibehält.“

„Unser Unternehmen steht an einer wichtigen Wachstumsschwelle“, so Unternehmensgründerin und Geschäftsführerin Claudia Dietze, „das ist der richtige Zeitpunkt, um einen starken Gesellschafter an Bord zu nehmen.“ Co-Gründer und Co-Geschäftsführer Stefan Richter ergänzt: „Wir haben die DBAG in den vergangenen Monaten als überzeugenden Partner kennengelernt, mit dem wir gute Perspektiven für freiheit.com entwickeln können.“

Aktie bewegt sich seitwärts

Der Kurs der DBAG-Aktie an der Frankfurter Börse (WKN: A1TNUT/ ISIN: DE000A1TNUT7) bewegte sich nach der Bekanntgabe des neuen Investments seitwärts und lag bei einem Wert um 39,20 EUR. Die Marktkapitalisierung beträgt 737,16 Mio. EUR. Die DBAG initiiert geschlossene Private-Equity-Fonds und investiert – überwiegend an der Seite der DBAG-Fonds – in mittelständische Unternehmen. Ein Schwerpunkt ist seit vielen Jahren die Industrie. Ein zunehmender Anteil der Eigenkapitalbeteiligungen entfällt auf Unternehmen in den Wachstumssektoren Breitband-Telekommunikation, IT-Services/Software und Healthcare. Das vom Konzern verwaltete oder beratene Vermögen beträgt 2,5 Mrd. EUR.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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