Kreditgeschäft steigt wegen Corona stark an

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Die Corona-Krise hat bereits im ersten Quartal des Jahres 2020 deutliche Spuren am Kreditmarkt hinterlassen. Das Wachstum des Kreditneugeschäfts mit Unternehmen und Selbstständigen hat sich deutlich beschleunigt. Gegenüber dem Vorjahr wurden 7,3% mehr Kredite vergeben, im Schlussquartal 2019 waren es lediglich 3,7% Zuwachs. Diese Zahlen wurde im Rahmen des KfW-Kreditmarktausblicks Juni 2020 veröffentlicht. Nach einer Sonderbefragung von KfW Research, beliefen sich die Einnahmeverluste der befragten Unternehmen im März für den Mittelstand auf durchschnittlich 53% der üblichen Umsätze. Dies dürfte die Unternehmen zunächst vor allem veranlasst haben, vorhandene Kreditlinien zu ziehen, um laufende Kosten schnell abdecken zu können.

Kreditaufnahme dürfte weiter zunehmen

Nach Einschätzung der Experten der KfW wird die Pandemie und die mit ihren verbundenen Beeinträchtigungen der Wirtschaftsaktivität bis zum Ende des Jahres die Entwicklung am Unternehmenskreditmarkt dominieren. KfW Research schätzt, dass die Wirtschaftsleistung in den Wochen des Lockdowns im zweiten Quartal lediglich 75–80% des Normalniveaus betrug. Für das zweite Quartal geht die KfW von einer weiter wachsenden Kreditaufnahme aus. Prognostiziert wird ein Zuwachs der von 10% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Mit einer Einschränkung im Kreditgeschäft rechnet die KfW vorerst nicht. Begründet wird dies unter anderem mit der guten Ausgangsposition der Banken bei Eigenkapital und Liquidität in Kombination mit regulatorischen Entlastungen. Zusätzlich unterstützte eine ganze Reihe der wirtschaftspolitischen Maßnahmen die Banken direkt oder indirekt bei der Ausweitung des Kreditangebots.

 

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Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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