Cash statt Crash

Verspätete Zahlungen von Kunden können Unternehmen in Liquiditätsprobleme bringen. Denn der Zahlungsverzug ist Alltag für deutsche Unternehmen. Hierfür bietet Factoring einen strategischen Baustein im Risikomanagement.

Neben der direkten Liquidität, mit der Unternehmen ihre Kreditlinien bei Banken entlasten oder sich eventuell ganz oder teilweise von Fremdkapital unabhängig machen können, besitzt Factoring auch einen bilanziellen Effekt. Durch den Verkauf der Forderungen werden diese aus der Bilanz des Unternehmens genommen. Das Ausfallrisiko geht auf den Factor über.

Factoring auch mit Auslandskunden

Grundsätzlich gelten die Vorteile des Factorings für das Inlandsgeschäft wie für den Export. Denn die Lieferung auf Zahlungsziel ist weltweit längst Usus. Allerdings sind bestimmte Risikoaspekte durchaus zu beachten und in die Absicherung der Geschäfte einzubeziehen. So werden immer mehr Lieferanten gebeten, die Zahlungsziele von sich aus zu verlängern. Dabei sind die Forderungslaufzeiten im Ausland ohnehin durchschnittlich um 51 Tage länger. Mit Factoring können Unternehmen eher auf diese Verzögerung eingehen, denn sie erhalten ihr Geld ja direkt vom Factor.

Dieser bietet für das Exportfactoring – ein globales Netzwerk vorausgesetzt – die nötige Expertise. Denn die Experten können die Bonität von Unternehmen überall auf der Welt beurteilen. Neben ganzen Kundenportfolios können dann auch Ausschnitte definiert werden, also bestimmte Abnehmer oder solche in ausgewählten Ländern.

Fazit

Factoring bietet im Unterschied zum Bankkredit die Möglichkeit, aus dem eigenen Wertbestand Liquidität zu generieren. Die Unternehmen können sich auf ihre Produkte, Strategien und Kunden konzentrieren, während ein wichtiger Teil des Risikomanagements abgedeckt ist. So wird Factoring zum Bestandteil einer aktiven Finanzierungsstrategie. Denn zur Existenz- und Ertragssicherung müssen Finanzrisiken erkannt werden, um das Unternehmen nicht in die (Liquiditäts-)Krise zu steuern.


Zur Person

Stefan Heinzel (41) ist Geschäftsführer der Coface Finanz GmbH. Das Factoringunternehmen mit Sitz in Mainz gehört zur Coface-Gruppe, einem internationalen Anbieter von Lösungen im Forderungsmanagement. Coface führt in mehreren Ländern regelmäßig Untersuchungen zur Forderungsabwicklung durch. Demnach warten 87 Prozent der Lieferanten und Dienstleister in Deutschland länger als vereinbart auf ihr Geld. In der Region Asien-Pazifik sind es ebenfalls regelmäßig über 80 Prozent. Rekordhalter ist Polen mit 99 Prozent.

www.coface.de

 

Autorenprofil

Stefan Heinzel (41) ist Geschäftsführer der Coface Finanz GmbH. Das Factoringunternehmen mit Sitz in Mainz gehört zur Coface-Gruppe, einem internationalen Anbieter von Lösungen im Forderungsmanagement. Coface führt in mehreren Ländern regelmäßig Untersuchungen zur Forderungsabwicklung durch. Demnach warten 87 Prozent der Lieferanten und Dienstleister in Deutschland länger als vereinbart auf ihr Geld. In der Region Asien-Pazifik sind es ebenfalls regelmäßig über 80 Prozent. Rekordhalter ist Polen mit 99 Prozent.

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