ifo-Geschäftsklimaindex liefert gute Nachrichten

Wirtschaftsprognosen
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Der ifo-Geschäftsklimaindex ist für den Monat April leicht gestiegen – dies wurde heute mitgeteilt. Die Stimmung unter den Unternehmenslenkern habe sich leicht verbessert. Mit dieser Nachricht beginnen wir die Übersicht der aktuellen Wirtschaftsprognosen.

Das Münchener Wirtschaftsforschungsinstitut vermeldet heute einen leichten Anstieg des Geschäftsklimaindex von 96,6 auf 96,8. Die Unternehmen würden ihre Lage derzeit besser beurteilen – allerdings trübt sich die Erwartung für das bevorstehende Halbjahr leicht ein. Die dritte Welle der Corona-Pandemie und die anhaltenden Lieferschwierigkeiten insbesondere in der Chip-Industrie dämpfen die Stimmung. Im verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima lauf ifo-Institut auf den höchsten Wert seit Mai 2018. Die Unternehmen berichteten von einem merklich besseren Geschäftsverlauf. Die Nachfragesituation sei weiterhin sehr gut und die Kapazitätsauslastung stieg deutlich von 81,9 auf 86,2%. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen der berichten über Lieferengpässe. Schlechter als im verarbeitenden Gewerbe ist die Stimmung im Dienstleistungssektor, denn der zuletzt aufkeimende Optimismus sei wieder verschwunden.

Bedarf an Krediten geht zurück

Der Anteil der Unternehmen in Kreditverhandlungen ist im ersten Quartal 2021 im Mittelstand weiter zurückgegangen. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen KfW-ifo-Kredithürde, seit 2017 ein Indikator für den Anteil der Unternehmen an, die das Bankverhalten in Kreditverhandlungen als „restriktiv“ einordnen. Bei großen Unternehmen stagniert diese Kredithürde weiter auf einem eher niedrigen Vorquartalsniveau. Nach der Untersuchung von KfW und ifo-Institut verschärfen die Banken in Deutschland ihre Kreditvergabepolitik für den Mitteltand nochmals leicht, während Großunternehmen, vor allem im Verarbeitenden Gewerbe, wieder deutlich leichter an Bankkredite kommen.

Die Nachfrage nach Bankkrediten verharrte demnach auch im ersten Quartal 2021 auf schwachem unterdurchschnittlichem Niveau. Dabei reduzierte sich der Anteil der Mittelständler, die im ersten Quartal Kreditverhandlungen mit ihren Banken führten auf 20,6%. Laut KfW und ifo ist dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Befragung im Jahr 2017. Die Experten begründen diese niedrigen Zahlen mit einer Zurückhaltung bei den Investitionen aufgrund der weiterhin unsicheren wirtschaftlichen Aussichten und den fortwährenden Beschränkungen durch die Corona-Pandemie. Die KfW rechnet im ersten Halbjahr 2021 mit einem deutlich rückläufigen Kreditgeschäft.

Bundesregierung will Prognose anheben

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier hat in mehreren Interviews angekündigt, dass die Bundesregierung ihre aktuelle Wirtschaftsprognose angeheben wird. Trotz des andauernden Lockdowns entwickele sich die deutsche Wirtschaft stärker als bisher erwartet. Dies gibt nach Aussage des Ministers Anlass für Optimismus. Die Bundesregierung will ihre sogenannte „Frühjahrsprojektion“ am Donnerstag dieser Woche veröffentlichen. Die bisherige Prognose liegt bei einem Wirtschaftswachstum von 3% in diesem Jahr. Das Vorkrisen-Niveau werde nach Ansicht Altmeiers spätestens 2022 erreicht.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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