80% der Berliner Startups fürchten um ihre Existenz

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Um die aktuellen Auswirkungen der Corona-Krise auf Startups zu erfassen, haben der Bundesverband Deutsche Startups e.V. und das Marktforschungsunternehmen CURTH+ROTH eine Befragung unter mehr als 1.000 Startup-Gründerinnen und -Gründern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen eine erhebliche Gefährdung des deutschen Startup-Ökosystems in seiner gesamten Breite und verweisen auf spezifische Problemfelder: Kunden verschieben Projekte, Umsätze sinken und Lieferketten sind entweder beeinträchtigt oder brechen ganz zusammen.

Ausbleibende VC-Finanzierungen gefährden das Ökosystem

Eine für die vorliegende Studie durchgeführte Auswertung der Daten für Berlin kommt zu dem Ergebnis, dass das Ökosystem der Hauptstadt überdurchschnittlich gefährdet ist: 77,8% der befragten Berliner Startups sehen sich beeinträchtigt und existenziell bedroht – im Bundesschnitt liegt dieser Wert 4,6 Prozentpunkte niedriger. Gerade die hohe Verbreitung von Wagniskapital – normalerweise eine Stärke – wird zu einem Risiko, da Kapitalengpässe befürchtet und Investitionen wahrscheinlich zurückgehen werden. Dementsprechend sind auch ausbleibende VC-Finanzierungen für 60% der Berliner Startups ein Problem gegenüber 42,2% in den anderen Regionen Deutschlands.

Für Start-ups sinken die Chancen auf Finanzierungen

Der krisenbedingte Rückgang der VC-Investitionen stellt das Berliner Ökosystem somit kurz- und mittelfristig vor enorme Herausforderung. Der zu erwartende Rückgang der VC-Investitionen trifft Startups besonders hart, wenn diese für die kommenden Monate eine weitere Finanzierungsrunde geplant haben. So nimmt die Gefährdungslage zu, je näher die nächste geplante Finanzierungsrunde rückt. Für viele Startups sinkt somit die Chance auf Investitionen. Startups müssen sich auf diesen Wandel am Finanzmarkt einstellen und ihre Strategien entsprechend anpassen.

 

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Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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