Kriterien für ein nachhaltiges Unternehmenswachstum

Die Unternehmen des Mittelstands tragen in Deutschland als Innovationstreiber maßgeblich zum Florieren der Wirtschaft bei. Für eine Weiterentwicklung braucht es ein planmäßiges und gesundes Wachstum.

1. Tragfähige Führungsorganisation etablieren

Nur ein führungstaugliches Management kann einem Unternehmen zu Wachstum verhelfen, denn ein Geschäftsführer allein kann bei anhaltender Expansion nicht lange alle Hebel alleine bedienen. Wer alles selbst machen will, endet schnell in einer Sackgasse.

2. Stabiles, hochmotiviertes Team aufbauen

Entscheidet sich das Management, Verantwortung abzugeben, so braucht es Mitarbeiter, die dessen Vorstellungen umsetzen können. Der Schlüssel dazu liegt in einer zur Unternehmensgröße passenden Personalentwicklungsstrategie. Denn das Finden, Fördern, Entwickeln und Halten geeigneter Mitarbeiter ist die strategische Herausforderung Nummer eins.

3. Professionelle Strukturen schaffen

In einem kleinen Unternehmen herrschen flache Hierarchien vor, die Entscheidungsprozesse sind schnell und viele Dinge passieren „auf Zuruf“, was oft dazu führt, dass Aufgaben und Ziele nicht oder nur ungenau definiert sind. Für Wachstum jedoch braucht es eine definierte Mission sowie klare organisatorische Abläufe. Jeder Mitarbeiter muss das Ziel und den Weg dorthin kennen.

4. Passende Vertriebs- und Produktstrategie

In Bezug auf Produkte und Märkte benötigt jedes Unternehmen eine klare Wachstumsstrategie. Dafür braucht es nüchterne Analysen und fundierte Planungen. Es gilt zu entscheiden, ob eher Diversifizierung oder Spezialisierung des Produkt- oder Dienstleistungsangebots die passende Strategie für das eigene Unternehmen ist.

5. Innovationskultur etablieren

Viele Unternehmen nehmen die Finanzzahlen wichtiger als die Innovation. Es ist aber umgekehrt: Nur mit innovativen Produkten und Dienstleistungen lassen sich gute Zahlen erzielen. Innovationsdenken ist Chefsache und eine mentale Haltung, die aktiv im Unternehmen verankert werden muss. Mitarbeiter müssen in ihrem Querdenken und ihrer Kreativität gefördert werden.

6. Internationalisierung vorantreiben

Deutsche Unternehmen müssen im internationalen Wettbewerb bestehen, wollen sie erfolgreich sein und wachsen. Die Internationalisierungsstrategie muss daher Teil der Geschäftsstrategie sein. Produkte und Dienstleistungen müssen an die verschiedenen Anforderungen ausländischer Märkte angepasst, die kulturellen Unterschiede ernst genommen werden.

7. Geeignete Finanzierung wählen

Die Kapitalbeschaffung ist eine der zentralen Herausforderungen für jedes Unternehmen, Wachstums- und Finanzierungsmodell müssen aufeinander abgestimmt sein. Eine eher konservative Finanzierung ermöglicht moderates Wachstum, aber dafür mehr Unabhängigkeit, wohin dagegen die Aufnahme von Risikokapital – bei Abgabe von Unternehmensanteilen – das Wachstum beschleunigen kann.

8. Interim Management als Brücke

Ein Interim Manager kann eine wichtige Rolle dabei spielen, Wachstumshemmnissen zu begegnen. Denn er hat Erfahrung hinsichtlich Fehlervermeidung und Hürdenumgehung. Generell kann er Führungs-Know-how vermitteln, also Input hinsichtlich Kommunikation, Vermittlung von Richtungen und Zielen, Treffen und Durchsetzen von Entscheidungen liefern.

Fazit

Wachstum zählt zu den wesentlichen Eckpfeilern einer langfristig ausgerichteten Unternehmensstrategie und gilt oft als Allheilmittel schlechthin. Für nachhaltiges Wachstum müssen Produkte, Märkte, Vertrieb, Service und Strukturen zusammenspielen und genügend qualifizierte Ressourcen zur Verfügung stehen. Auf kluges und mutiges unternehmerisches Handeln kommt es an.

Autorenprofil

Antje Lenk ist Persönlich haftende Gesellschafterin der Bridge Verwaltungs-GmbH mit Sitz in München und auf die Vermittlung erfahrener Interim Manager für zeitlich befristete exekutive Aufgaben spezialisiert. www.bridge-imp.de

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