Deutscher M&A-Markt boomt

2014 exportierten deutsche Unternehmen so viel wie nie zuvor. Ebenso sind auch die Importe in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Steigende Zahlen im Export und Import gelten jedoch nicht nur für Waren und Dienstleistungen, sondern auch für die deutschen Unternehmen selbst. 

Auf dem Marktplatz für Unternehmenstransaktionen mit Beteiligung deutscher Unternehmen als Käufer und/oder Verkäufer herrscht auch nach dem Boomjahr 2014 weiter reges Treiben. Im ersten Halbjahr 2015 gab es 852 mehrheitliche Übernahmen. Das ist ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die gestiegene Anzahl an Transaktionen (+103) basiert dabei nahezu ausschließlich auf mehr grenzüberschreitenden Transaktionen (+98). In 290 Fällen wurden deutsche Firmen durch ein Unternehmen im Ausland übernommen. Aber auch deutsche Unternehmen akquirierten im ersten Halbjahr stärker als zuvor im Ausland. Die Anzahl von 203 ausländischen Akquisitionen bedeutet einen starken Zuwachs von 28 Prozent (Vorjahreshalbjahr 159). Der Anteil internationaler Transaktionen am M&A-Markt betrug damit 58 Prozent.

Mehr grenzüberschreitende Transaktionen 

Damit setzt sich ein signifikanter Trend am M&A-Markt konsequent fort. In den fünf Jahren von 2010 bis 2014 ist die Zahl grenzüberschreitender Transaktionen mit Beteiligung deutscher Unternehmen absolut und relativ deutlich gestiegen.

Gab es im Jahr 2010 insgesamt 691 grenzüberschreitende Transaktionen, so ist die Anzahl 2014 auf 934 gestiegen. Der Anteil internationaler Transaktionen stieg von 54 Prozent auf 57 Prozent. Sowohl der „Export“ deutscher Unternehmen als auch der „Import“ ausländischer Firmen am M&A-Markt erreichten im Betrachtungszeitraum neue Höchstwerte. Bemerkenswert ist, dass die Zuwachsraten parallel verliefen: 528 Übernahmen deutscher Unternehmen bedeuten gegenüber 391 Transaktionen 2010 ebenso einen Anstieg von 35 Prozent wie die 406 Akquisitionen im Ausland zu 300 im Jahr 2010. Dass mehr deutsche Unternehmen ins Ausland exportieren als ausländische Gesellschaften eingekauft werden, korrespondiert mit den Waren und Dienstleistungsströmen. Im Zeitraum 2010 bis 2014 wurden durchschnittlich etwa 30 Prozent mehr deutsche Unternehmen exportiert als ausländische Firmen importiert. Bei den Waren und Dienstleistungen lag der Unterschied im Schnitt bei 21 Prozent.

USA sind beliebtestes Land im M&A-Markt

Häufigste Käufer deutscher Unternehmen sind seit vielen Jahren Unternehmen aus den USA und Europa (insbesondere Großbritannien, Schweiz und Frankreich). China erreichte 2014 erstmals Platz fünf der Rangliste m M&A-Markt und durchbrach damit die Phalanx weiterer europäischer Länder (Niederlande, Österreich, Schweden, Dänemark) sowie Japan. Auch beim Import ausländischer Unternehmen durch deutsche Käufer liegen die USA, Frankreich, Großbritannien und die Schweiz auf den ersten Plätzen, gefolgt von den Niederlanden. Akquisitionen in China folgen auf Rang sechs vor Zukäufen in weiteren europäischen Ländern.

1
2
Vorheriger ArtikelMaschinenbau schließt ohne Zuwachs
Nächster ArtikelFördermittel für den EU-Binnenmarkt