Was sind denn die wichtigsten Gründe, dass sich Unternehmer für einen Verkauf entschließen?
Viele Unternehmer wünschen sich eine Nachfolge innerhalb der Familie. Kommt diese nicht zustande, stellt der Verkauf an einen fremden Dritten eine Alternative dar. Und dann gibt es die Unternehmer, die im Grunde ihres Herzens gar nicht aufhören wollen, sondern extern getrieben sind, sei es von der Gattin, dem Arzt oder der Hausbank. In jedem Fall gilt: Je klarer sich der Unternehmer über seine Ziele und Prioritäten beim Verkauf ist, desto größer die Chance, dass die Transaktion gelingt und er zufrieden den Ruhestand antreten kann.
Dennoch spielt die Emotionalität eine große Rolle. Viele Unternehmer suchen doch sicherlich den Nachfolger in der Familie wider besseres Wissen.
Das mag es hier und da noch geben, aber grundsätzlich ist die nachfolgende Generation heute immer weniger bereit, sich in fremdbestimmte Lebensentwürfe pressen zu lassen. Im Idealfall werden Neigungen und Qualifikationen frühzeitig in der Familie besprochen.
Ist es sinnvoll, jemanden aus der Familie als angestellten Geschäftsführer einzustellen?
Absolut. Ist im Unternehmen ein potenzieller Geschäftsführer vorhanden, ist uns diese Situation nur recht – sei es ein Familienmitglied oder ein Fremdgeschäftsführer. Diese Konstellation gibt es jedoch leider relativ selten.
Wie sieht die typische Nachfolgeregelung aus?
In der klassischen Nachfolge erwerben wir vom Eigentümer, der im kleineren Mittelstand ja meist auch Geschäftsführer ist, 100 Prozent der Anteile, so dass die Nachfolge auf Gesellschafterebene gelöst ist. Anschließend steht uns der Verkäufer solange als Geschäftsführer zur Verfügung, bis sein Nachfolger gefunden und eingearbeitet ist. Dieser neue Manager erwirbt nach einer Bewährungsphase 10% bis 20% der Anteile an seinem Unternehmen. Das Unternehmertum bleibt also bewahrt.