Wider die Nullzinsen

Mario Draghi, Chef der EZB, hat mal wieder die Gelddruckmaschine angeworfen. Es regieren die Nullzinsen, die Anleihekäufe sind auf einem historischem Hoch. Wie Unternehmer jetzt agieren sollten.

Thorsten Polleit, Chefvolkswirt, Degussa Goldhandel

Thorsten Polleit/Degussa Goldhandel (© Privat)
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Im Umfeld von Negativ- beziehungsweise Nullzinsen stellt sich für viele Unternehmer die Frage: Was tun? Mehr denn je gilt es, die Kassenhaltung zu ökonomisieren, also auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn Wechselkursschwankungen nicht gescheut werden, ist zudem zu überdenken, ob die Mindestkasse nicht auch in Währungen zu halten ist, die noch keinem Strafzins unterliegen wie zum Beispiel der US-Dollar oder Britisches Pfund. Von besonderer Bedeutung für das Unternehmen bleibt die Kapitalallokation: Um den Unternehmenswert zu steigern, sind die knappen Mittel in die ertragreichste Verwendung zu lenken: in Investitionen, die mehr als ihre Kapitalkosten verdienen, beziehungsweise die die höchste Rendite auf das eingesetzte Kapital erzielen. Dazu gehört bei Aktiengesellschaften natürlich auch die Option des Rückkaufs eigener Aktien: Wert schaffen lässt sich prinzipiell auch, wenn eigene Aktien zu einem Preis gekauft werden können, der unter ihrem ökonomischen Wert liegt.

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