Wachstum mit Gaumenfreuden

„Wir bringen jedes Jahr einige Innovationen heraus“

Interview mit Patrick Sievi, CEO der Kadi AG

Unternehmeredition: Herr Sievi, wie kam es zu der Mehrheitsübernahme durch die ECM-Fonds?


Sievi:
Der damalige Inhaber Peter Geiser wollte sich vor vier, fünf Jahren in den Ruhestand zurückziehen. Mangels Nachfolger aus der Familie entschied er sich für eine externe Lösung und ließ sich dabei von PricewaterhouseCoopers (PwC) beraten. Diese schrieb eine Reihe von Investoren an, im Zuge eines Auslese- bzw. Auktionsverfahrens sollte der bestgeeignete Investor gefunden werden. Ich war schon seit 2002 als CEO im Unternehmen tätig und in den Prozess ,involviert, der schließlich zur Mehrheitsübernahme durch von ECM verwaltete Fonds sowie zur Beteiligung mit kleineren Anteilen durch mich und drei weitere Manager, die ebenfalls bereits vorher im Unternehmen waren, führte.

Unternehmeredition: Was hat sich durch die Übernahme geändert?


Sievi:
An meiner Position hat sich nichts geändert, und auch in der Unternehmenskultur hat es keinen Wechsel gegeben, da ECM uns so arbeiten lässt, wie wir das gewohnt sind. Und wir sind ja auch erfolgreich damit. Natürlich sitzt mit Herrn Schemmel ein ECM-Manager im Verwaltungsrat, der quartalsweise zusammenkommt, und wir liefern ein detailliertes monatliches Reporting über den gesamten Geschäftsverlauf. Wichtige, insbesondere strategische Entscheidungen werden mit dem Verwaltungsrat abgestimmt. Natürlich ist der Kontakt mit dem Mehrheitseigentümer etwas formeller, als dies früher mit dem Altinhaber war, zu dem ich im Laufe der Jahre ein recht freundschaftliches Verhältnis hatte.

Unternehmeredition: Welche Marktstellung hat Kadi, und was muss man sich unter Innovationen in der Tiefkühlkost genau vorstellen?


Sievi:
Es gibt zwei Wettbewerber im Schweizer Markt, die größer sind als wir, da sie sehr stark an große Retail- bzw. Restaurantketten liefern. Im Bereich der freien, unabhängigen Gastronomen dagegen sind wir der größte Lieferant. Unser Umsatzrenner sind Pommes Frites mit mehr als 50% Anteil am Gesamtumsatz. Daneben haben wir als weitere Kartoffelprodukte Rösti und Rösti-Kroketten im Sortiment. Im Bereich Snacks und Fingerfood, den wir immer weiter ausgebaut haben, bieten wir inzwischen u.a. Frühlingsrollen, Samosa, Jalapeños und verschiedene Fisch-Knusperli an. Wir bringen jedes Jahr einige Innovationen heraus, wie z.B. mit Käse gefüllte Rösti-Snacks Fondue. Unsere starke Entwicklungsabteilung trägt entscheidend mit dazu bei, dass wir jedes Jahr wachsen – in den vergangenen Jahren im Schnitt um die 5% p.a.

Unternehmeredition: Herr Sievi, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Bernd Frank.

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