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Viel Bewegung im DBAG-Portfolio

DBAG

(c) envfx

Innerhalb einer Woche hat die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) die zweite Deal-Meldung veröffentlicht. Nach der Akquisition der R+S Group AG vermeldet das börsennotierte PE-Haus nun einen Verkauf: Das Portfoliounternehmen DNS:Net Internet Service GmbH (DNS:Net) wird an die britische 3i Infrastructure plc veräußert.  

Laut DBAG-Mitteilung wurden im Zuge des Verkaufs unter anderem die Minderheitsanteile des DBAG Expansion Capital Fund (DBAG ECF) einschließlich der Anteile der DBAG an DNS:Net veräußert. Unternehmensgründer Alexander Lucke, bisher Mehrheitsgesellschafter, bleibt mit künftig 40 Prozent der Anteile an DNS:Net beteiligt. Das Unternehmen 3i Infrastructure plc investiert in mittelgroße Infrastruktur in Industrieländern mit Schwerpunkt auf Großbritannien und Europa. Über den Kaufpreis haben die Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt behördlicher Zustimmungen.

DBAG schraubt Prognose nach oben

Die DBAG hat mit diesem Deal einen respektablen Erlös realisiert, denn der Wert der Transaktion überschreitet den Zeitwert der Minderheitsbeteiligung der DBAG im jüngsten Quartalsabschluss nach eigenen Angaben deutlich. Die Veräußerung führe deshalb im laufenden zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2020/2021 zu einer Erhöhung der Nettoerträge aus dem Beteiligungsgeschäft von rund elf Millionen Euro. Die DBAG hatte bereits angekündigt, dass das Konzernergebnis 2020/2021 innerhalb einer Spanne zwischen 70 und 80 Mio. EUR liegen werde. In einer ersten Prognose war noch von 40 bis 45 Mio. EUR die Rede.

DNS ist massiv gewachsen

DNS:Net wurde 1998 in Berlin gegründet. Das Unternehmen bietet Telekommunikations- und Internetdienstleistungen für Privat- und Firmenkunden auf Basis eigener und gemieteter glasfaserbasierter Netz-Infrastruktur an. Inzwischen ist das Unternehmen nach Angaben der DBAG zweitgrößter Anbieter von VDSL-Anschlüssen in Brandenburg und führend im Anschluss von Neubau-Wohnimmobilien in Berlin an das eigene Glasfasernetz. Die DBAG hatte sich 2013 im Zuge einer Kapitalerhöhung minderheitlich an DNS:Net beteiligt. Um das starke Wachstum bewältigen zu können, wurde die Organisation des Unternehmens massiv ausgebaut – die Zahl der Mitarbeiter stieg von 30 (2012) auf aktuell rund 220.

Fünfte Veräußerung aus dem Portfolio des ECF-Funds

DNS:Net ist Teil des Portfolios des DBAG ECF: Der Fonds war 2011 aufgelegt worden und hat acht mittelständischen Familienunternehmen Wachstumsfinanzierungen bereitgestellt. Inzwischen ist der DBAG ECF in der Desinvestitionsphase. 2019 waren die Beteiligungen an der PSS GmbH, der Novopress KG und der inexio Beteiligungs GmbH & Co. KGaA veräußert worden, 2020 war die Veräußerung der Rheinhold & Mahla GmbH vereinbart worden. Damit ist DNS:Net die fünfte Beteiligung des Fonds, mit deren Verkauf der erreichte Wertzuwachs realisiert wird.

Vorstandssprecher Grede äußert sich zufrieden

„Der Erfolg dieser Beteiligung zeigt einmal mehr, wie bedeutsam unsere strategischen Weichenstellungen der vergangenen Jahre waren“, kommentierte Torsten Grede, Sprecher des Vorstands der Deutschen Beteiligungs AG die Transaktion. DNS:Net ist eines von inzwischen sieben Unternehmen aus dem Sektor Breitband-Telekommunikation, um den die DBAG ihre Industriebeteiligungen seit 2013 ergänzt hat. „DNS:Net ist zudem ein sehr gutes Beispiel für die langfristige Begleitung eines Unternehmensgründers bei der Weiterentwicklung seines Unternehmens“, so Grede weiter.

Die börsennotierte DBAG initiiert geschlossene Private-Equity-Fons und investiert in mittelständische Unternehmen in der DACH-Region und in Italien. Ein zunehmender Anteil der Eigenkapitalbeteiligungen entfällt auf Unternehmen in den Bereichen Breitband-Telekommunikation, IT, Software und Healthcare. Das vom Konzern verwaltete und beratene Vermögen beläuft sich nach eigenen Angaben auf 2,5 Mrd. EUR. Heute lag der aktuelle Aktienkurs bei 38,90 EUR – vor zwölf Monaten betrug 25,80 EUR. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 591,23 Mio. EUR.

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